Allrounder Haukohl verlässt die Falcons Richtung Jena

18.6.2020, 12:27 Uhr

Stephan Haukohl verlässt die Nürnberg Falcons in Richtung Jena. © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa

Der Basketballspieler Stephan Haukohl dürfte sich nicht über den vorzeitigen Saisonabbruch im März gefreut haben, der Vater Stephan Haukohl dagegen schon. Im März wurde sein erstes Kind geboren, dass er nicht trainieren und Windeln wechseln musste, dürfte ihm entgegengekommen sein. Weiter Basketball spielen will er natürlich trotzdem, dabei aber Beruf und Familie möglichst gut vereinbaren. Und vielleicht ja auch ein paar Euro mehr verdienen, wobei das bei Haukohl nicht der Hauptantrieb sein dürfte.

Zweite Liga: Haukohl kann sich den Standort aussuchen

Das ohnehin schon traditionell übersichtliche Budget in Nürnberg ist durch die Corona-Krise nicht größer geworden. An anderen Standorten sind die Perspektiven zumindest in der Theorie besser und den Standort kann sich ein Spieler wie Haukohl zumindest in der 2. Basketball-Bundesliga eigentlich aussuchen. Mit 2,05 Metern übererfüllt der Small Forward die Ansprüche an seine Position, der Allrounder kann scoren, rebounden, wirft solide aus der Distanz und ist durch seinen Ehrgeiz ganz grundsätzlich einer, dem man nur sehr ungern gegenübersteht.

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Dass man ihn – im Umkehrschluss – unbedingt immer im eigenen Team haben möchte, wäre naheliegend, erwies sich in der vergangenen Saison aber zumindest punktuell als Trugschluss. Als es mal nicht lief, ließ sich auch Haukohl ein bisschen zu deutlich anmerken, dass er mit der Gesamtsituation nicht zufrieden war. Die Rolle des Führungsspielers konnte er nicht immer so ausfüllen, wie sich das sein Trainer vorstellte. Dennoch findet dieser nur gute Worte für ihn. Ralph Junge hat Haukohl einst in Ehingen auf seinem Weg in die Pro A begleitet, bei seinem Wechsel nach Nürnberg nahm er seinen Musterschüler einfach mit. Nach einer Saison für den Klub, der damals noch den Vornamen rent4office trug, wagte Haukohl den Sprung in die BBL. Sich richtig zu etablieren, glückte ihm in Weißenfels, Jena und Göttingen nicht, in der zweiten Liga und wieder unter Junge wollte er sich neues Selbstvertrauen holen. "Es ist ein freundschaftliches Verhältnis", sagt Junge, der auch jetzt wieder in Haukohls Pläne eingeweiht war.

Jena kann Haukohl auf dem Weg in die Bundesliga gebrauchen

"Es war mir eine große Freude, erneut mit ihm zusammenarbeiten zu können. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute und werden ihn sicher das ein oder andere Mal wiedersehen." Wahrscheinlich schon in der kommenden Saison. In Jena, wo man möglichst bald zurück in die Bundesliga möchte, wo Haukohl bereits im Nachwuchsprogramm gespielt hat und wo er seine Partnerin kennengelernt hat, hat man erneut Verwendung für ihn.

11,2 Punkte erzielte er in der verkürzten Saison 2019/20 im Schnitt pro Spiel, er sammelte 5,6 Abpraller ein, einmal übertrieb er es mit dem Ehrgeiz und flog wegen eines unsportlichen und eines technischen Fouls vom Feld. In Nürnberg wird man ihn trotzdem genau deshalb vermissen. Deutsche Spieler seiner Qualität gibt es in der 2. Bundesliga nicht allzu viele.



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