Fußball U17

Das Junioren-Derby: SpVgg Greuther Fürth gegen 1.FC Nürnberg

13.9.2021, 14:53 Uhr

Erzielte den Treffer zum Derbysieg: Richard Hauth © Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / Oliver Gold

Die größte Freude bei den Nachwuchsderbys an der Charly-Mai-Sportanlage hat in der Regel die Polizei. Wenige Parkplätze, viele Zuschauer und es gibt ordentlich Strafzettel zu schreiben. Auf dem Platz teilte diesmal die Spielvereinigung aus. Ein Treffer reichte für den Dreier.

Interessante Zuschauer: Benno Möhlmann, Holger Schwiewagner und Dieter Nüssing

Es ist stets eine illustre Gesellschaft, die sich bei dem Nachbarschaftsduell mit dem 1. FC Nürnberg am Sportplatz versammelt: aufgeregte Eltern, trendig gekleidete Sonnenbrillenträger - jeder vermutlich einer der größten Spielerberater des Landes - Opas mit ihren Enkeln und natürlich alle möglichen Vereinsoffiziellen beider Seiten. Zu sehen waren unter anderem für Fürth Benno Möhlmann, NLZ-Chef Mirko Reichel, Geschäftsführer Holger Schwiewagner und Wolf Nanke, beim Club NLZ-Leiter Michael Wiesinger und Scout Dieter Nüssing, als Zaungast Reiner Geyer, in der Vergangenheit bereits für beide Vereine aktiv.

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Obwohl es erst der dritte Spieltag war, hatte das Spiel nicht nur wegen des Derbys Brisanz. Weil der DFB die Junioren-Bundesligen bedingt durch Corona aufgebläht hat und nun wieder abspecken will, sollen von der Saison 2022/23 an wieder regulär nur noch 14 Teams in der Liga spielen. Sieben Mannschaften müssen absteigen. Und Nürnberg und Fürth zählen nun einmal nicht zu den Top-Teams der Liga. Da nur eine Hinrunde gespielt wird, sind vor allem die Duelle gegen die direkte Konkurrenz besonders wichtig. Das Derby war so ein Spiel.

Unterhaltsamer als das Spiel waren die beiden Torhüter

Das Tor des Tages fiel in der 25. Minute. Kapitän Richard Hauth köpfte einen Freistoß unbedrängt aus kurzer Distanz ins Nürnberger Gehäuse. "Wir haben von Beginn an Willen und Leidenschaft gezeigt und uns nach vielen gewonnen Zweikämpfen immer wieder gepusht. Wir wollten natürlich auch in einem Derby unser Spiel durchziehen, aber es war klar, dass der Fokus mit auf der Aggressivität liegen musste", sagte Fürths Trainer Tobias Gitschier.

Unterhaltsamer als das Spiel waren in der ersten Hälfte die beiden Torhüter. Sowohl Nürnbergs Baha Karakaya als auch Fürths Jan Mottl bewarben sich lautstark um einen Praktikumsplatz als Bademeister am 50-Meter-Becken im nächsten Sommer. So viel Geschrei war selten am Sportplatz. "Jan ist so und ich bin froh, dass ich ein, zwei Jungs in der Mannschaft habe, die die Truppe mit am Leben halten", sagte Gitschier.

Nach guten 40 Minuten, in denen Fürth das 2:0 versäumte, legte der FCN im zweiten Abschnitt eine Schippe drauf, vergab beste Chancen oder scheiterte an Mottl und verlor. "Am Ende hätten wir uns nicht beschweren dürfen, wenn es nur ein Punkt geworden wäre", meinte Gitschier, grinste und freute sich über den Derby-Dreier. Fürth steht für Erste über dem Strich in der Tabelle.