Der FCN sehnt sich nach einem heilsamen Heimsieg

28.9.2018, 18:37 Uhr

Beim von Michael Köllner angeleiteten Club soll es wieder heller werden. Bestenfalls schon am Samstag gegen Mit-Aufsteiger Düsseldorf. © Sportfoto Zink / DaMa

Nach einem ähnlichen, aber keinesfalls vergleichbaren Debakel vor rund drei Jahren hatte der harte Kern der Anhänger erheblichen Redebedarf gesehen, die nächtliche Verabredung mit der Mannschaft auf einer Autobahnraststätte ging in die Geschichtsbücher ein. Am Mittwochabend, nach dem nicht minder geschichtsträchtigen 0:7 von Dortmund, fingen die Club-Fans an zu singen. Das Lied, das wie kein zweites für den sportlichen Aufschwung ihres Vereins steht. "FCN, Liebe, Glaube, Leidenschaft." Die meisten Spieler standen einigermaßen fassungslos vor dem Block im Westfalenstadion.

Köllner lobt die Fans 

Die nicht alltägliche Reaktion nach einem 0:7 zeugt von einem feinen Gespür; "richtig gute Fans" hat auch Michael Köllner gesehen am Mittwochabend, "die zu ihrer Mannschaft stehen".

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Gerade in weniger erfreulichen Zeiten. Wobei es ja eigentlich nur 90 Spielminuten waren, die nicht ins Bild einer bislang passablen Runde passen. "Wir hatten in fünf Spielen vier gute Auftritte", rechnet Köllner vor, "nur eines haben wir jetzt sang- und klanglos verloren." Was einem armen Aufsteiger gegen einen reichen Champions-League-Teilnehmer schon mal passieren kann.

Sollte am Samstag das Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf (Live-Ticker auf nordbayern.de) wieder erfolgreich gestaltet werden, stünde der 1. FC Nürnberg mit acht Punkten sogar einigermaßen glänzend da nach der sechsten Runde. Ob daraus etwas wird, dürfte vor allem davon abhängen, ob und wie sie bis dahin ihre gemeinsame Demütigung aufgearbeitet haben. Natürlich kann auch Köllner nicht in die Köpfe seiner Profis hineinschauen, anhand der geführten Gespräche glaubt er aber durchaus, dass sein Club bereit sein wird für die Fortuna.

Köllner, dem gegen Düsseldorf alle zurzeit einsatzfähigen Fußballer auch zur Verfügung stehen werden, rät zu etwas mehr Gelassenheit, erst recht im Umgang mit Rückschlägen wie diesem. Schon im Sommer sei ihnen klar gewesen, "dass Spiele kommen, in denen wir keine Punkte holen", dafür ist diese Bundesliga qualitativ einfach zu stark und der Club eben doch nur ein Zwerg unter lauter Riesen. Ein 0:7 hätte es natürlich trotzdem nicht gleich werden müssen, aber was soll's.

Auch damit müssen sie lernen, richtig umzugehen; ob das in der Kürze der Zeit gelungen ist, "wird sich zeigen", sagt Köllner, der Aufenthalt im Westfalenstadion sei schließlich für alle Beteiligten "sehr verletzend" gewesen. Umso wichtiger wäre es, gegen den ebenfalls mit fünf Zähler gestarteten Mit-Aufsteiger eine passende Antwort zu geben.

Ishak und Petrak sind bereit 

Personelle Änderungen in der Anfangsformation schließt Köllner nicht aus; binnen vier Tagen gegen Hannover und in Dortmund antreten zu müssen, hat sehr viel Kraft gekostet. Mikael Ishak und auch Ondrej Petrak, der seine laut Bild-Zeitung im Flugzeug erlittene Nackenblockade bis zum Samstag gelockert haben müsste, werden wieder von Beginn an mitwirken, auch Eduard Löwen ist ein Kandidat. Einer von vielen.

Egal wie und mit wem, gegen Düsseldorf soll der zweite Heimsieg her. Damit die Stunden danach etwas mehr Spaß machen als am Mittwoch. "Das", sagt Michael Köllner, "war sicherlich kein schöner Abend."