Der neue Club-Liebling: Halligalli mit Edgar Salli

2.8.2016, 10:13 Uhr

Der geht rein! Edgar Salli hat sich beim 1. FC Nürnberg gut eingefügt. © Sportfoto Zink / DaMa

Edgar Salli hatte lediglich begonnen, sich hinter der Ersatzbank ein bisschen zu dehnen, als er von den Club-Fans schon lautstark gefeiert wurde. Der Neuzugang vom AS Monaco zahlte den freundlichen - und wohl auch etwas augenzwinkernden - Vertrauensvorschuss prompt zurück: Nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung traf er im Testspiel gegen den FC Augsburg (2:1) zum 1:1 und erwies sich auch sonst als belebendes Element.

Noch nicht bei 100 Prozent

Der quirlige, nur 1,70 Meter große Kameruner taugt zweifellos zum Publikumsliebling und scheint die Begeisterung um seine Person durchaus zu genießen, wies aber auch vorsorglich darauf hin, "dass ich noch nicht hundertprozentig fit bin". Soll heißen: Das geht schon noch besser.

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Beim Club ist man jedenfalls überzeugt, mit dem 23-jährigen Offensivmann, der sowohl auf den Außenbahnen als auch hinter den Spitzen spielen kann, einen nicht nur günstigen, sondern auch guten Griff getan zu haben. "Mit seiner Schnelligkeit und seiner Dribbelstärke ist er schwer auszurechnen und macht uns vorne flexibler", befand Trainer Alois Schwartz. Und Sportvorstand Andreas Bornemann wies darauf hin, dass Salli vergangene Saison beim FC St. Gallen ja gezeigt habe, "dass er auch für das eine oder andere Tor gut ist". Für acht in 26 Spielen, um genau zu sein.

Finkes rot-schwarzer Ratschlag

Der Schweizer Erstligist war Sallis vierte Station in Europa, zuvor hatte Monaco das Talent bereits an den RC Lens sowie den portugiesischen Zweitligisten Academica Coimbra verliehen. Dass Salli den nächsten Karriereschritt nun im deutschen Unterhaus wagt, ist auch Volker Finke zu verdanken. Der langjährige Coach des SC Freiburg und Ex-Nationaltrainer Kameruns hatte seinem ehemaligen Schützling den Wechsel zum Club empfohlen, weil hier etwas Gutes am Entstehen sei. Salli empfindet das Engagement als "spannende Herausforderung. Nürnberg hat sich sehr um mich bemüht, deshalb wollte ich diese Chance unbedingt wahrnehmen."

Dass der WM-Teilnehmer von 2014 hier gleich so euphorisch aufgenommen wird, konnte er freilich kaum ahnen. Nun gilt es, die Vorschusslorbeeren zu bestätigen. Als Warnung dienen mag der bislang letzte Club-Profi, der von den Fans gleich beim Debüt in einem Testspiel mit Sprechchören gefeiert worden war. Er hieß Mu Kanazaki – und war nach einem halben Jahr schon wieder fort und vergessen . . .