Drei Rückkehrer und gute Vorsätze: FCN empfängt Bochum

29.5.2020, 15:27 Uhr

Club-Trainer Jens Keller steht mit seiner Mannschaft am Samstag gegen Bochum gewaltig unter Druck. © Daniel Marr/ Sportfoto Zink, Daniel Marr / Sportfoto Zink / Pool

Die Gesamtbilanz liest sich einigermaßen gruselig. Von 51 Spielen gegen den VfL Bochum hat der 1. FC Nürnberg 25 verloren und auch im eigenen Stadion eher selten gewonnen. Der vorerst letzte Sieg ist fast drei Jahre, als in der Aufstiegssaison an einem Mittwochabend ein 3:1-Erfolg gelang. Die Torschützen: Eduard Löwen, Hanno Behrens und Mikael Ishak, der einen Strafstoß im zweiten Versuch verwandelte, der Torhüter der Gäste seinerzeit hieß Felix Dornebusch.


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Ansonsten tat sich der Club häufig unheimlich schwer gegen den VfL, warum auch immer; einen ähnlichen Verlauf erwartet Nürnbergs Trainer Jens Keller auch am Samstagnachmittag, wenn sich zwei Abstiegskandidaten gegenüberstehen, wenngleich sich die Bochumer mit sieben Zählern nach der Corona-Pause etwas Luft verschaffen konnten.

Vier Punkte Vorsprung auf den Tabellenfünfzehnten bringen die Westfalen morgen mit, was ihnen zusätzliches Selbstvertrauen geben sollte. Mit etwas weniger Druck spielt es sich gleich ganz anders Fußball, das weiß auch Keller. Dessen Mannschaft nach vier Partien ohne Sieg fast schon mit dem Rücken zur Wand steht. Von einem Muss-Erfolg hat der Trainer in der virtuellen Pressekonferenz trotzdem nicht gesprochen, obwohl in den letzten fünf Runden recht ambitionierte Gegner warten auf die Nürnberger - die noch nach Bielefeld, Wehen-Wiesbaden und Kiel müssen und dazwischen Fürth und Stuttgart erwarten.

Es wird in nächster Zeit nicht unbedingt einfacher für den Club. "Keine schöne Situation", sagt auch Keller, der seine Zuversicht aus den täglichen Eindrücken zieht; sein Personell "fokussiert, arbeitet hart und hat den absoluten Willen", um so schnell wie möglich für klare Verhältnisse zu sorgen. Sprich: für den Klassenverbleib.



Dafür braucht Keller jeden Einzelnen und selbst ein dickes Fell. Die Unruhe und Diskussionen würde er gerne an sich abprallen lassen, was aber offenbar nicht sonderlich gut funktioniert. Den Trainer beschäftigt die sportliche Krise ebenfalls sehr und wahrscheinlich mehr, als viele glauben, trotzdem muss er jetzt liefern. Sonst könnte es zeitnah richtig ungemütlich werden, auch für ihn.

Personell hat sich die Lage wieder etwas entspannt; Enrico Valentini (Achillessehnenreizung), Georg Margreitter (Kopfschmerzen) und Robin Hack (Oberschenkelprobleme) haben alle wieder mittrainiert, wohl kein Thema mehr in dieser Saison wird hingegen Virgil Misidjan. "Das kann ich mir nicht vorstellen", sagt Keller und verweist darauf, dass der Niederländer nach wie vor mit seinem Reha-Programm beschäftigt ist.

Richten müssen es die, die fit sind. "Mit aller Macht", sagt Jens Keller, wolle man endlich den Trend umkehren und morgen gegen Bochum damit anfangen. Auch die Gesamtbilanz hätte bestimmt wenig dagegen.