Dursun ist wieder da! Die Rückkehr des Schmorbratens

24.4.2018, 21:37 Uhr

Drin das Ding! Der listige Serdar Dursun hat VfL-Keeper Riemann umkurvt und schiebt in die leere Bochum-Bude ein. © Sportfoto Zink / DaMa

Zuletzt war der in Hamburg geborene Deutsch-Türke in Ingolstadt in der Fürther Startelf gestanden. Lange her. Genau war das am 2. Februar, dem 21. Spieltag. Fürth ging am Ende mit 0:3 unter - auch, weil Dursun bei zwei potenziellen Großchancen beim Stand von 0:0 jeweils um einen Meter zu spät gekommen war und obendrein die bekannten Defizite im Anlaufverhalten offenbart hatte.

Wütend auf der Schanzer-Wiese

Seinem Trainer, ansonsten ein stilsicher auftretender Diplomat erster Güte, konnte seine Wut über Dursuns Vorstellung kaum verbergen. Die Reaktion des Kroaten war auf jeden Fall eindeutig: Bis zum freitäglichen Heimspiel gegen Bochum saß Dursun vorwiegend auf der Bank und durfte darüber sinnieren, was er denn besser machen könnte.

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Der Wink mit dem Zaunpfahl muss angekommen sein. "Bei uns muss sich ein Spieler immer wieder im Training anbieten" hatte Buric die Grundvoraussetzung für eine Startelfnominierung auf den Fall des glücklosen Stürmers etwas süffisant übertragen. "Ich habe im Training immer Vollgas gegeben", berichtete wiederum Dursun und blickte dabei so melancholisch drein, als müsse man den 26-Jährigen in den Arm nehmen.

Offenbar hat sich die Maßnahme des Trainers ausgezahlt. Nicht nur wegen Dursuns Führungstreffer, bei dem er seinem Bewacher den Ball abluchste und aus 25 Metern am herausstürzenden Keeper vorbei ins leere Tor schob. Er rackerte, machte als einzige Spitze viele Bälle fest und war schwer zu verteidigen. "Die Situation ist ungewohnt, so oft auf der Bank zu sitzen. Aber über mein erstes Tor seit September freue ich mich natürlich", verstand es Dursun nach dem Abpfiff, drohende Konflikte verbal zu umschiffen. "Jetzt ist ein kühler Kopf gefragt", sagte er noch.

Auswärtsschwach? Na und!

Wobei das bereits auf das Gastspiel am Samstag in seiner Heimatstadt gemünzt war. In Hamburg wuchs er auf, kickte zehn Jahre lang, ehe er von den Talentspähern von Hannover 96 entdeckt wurde. Die Rückkehr gegen St.Pauli dürfte für Dursun reichlich emotional werden. Wobei er der sattsam bekannten Auswärtsschwäche des fränkischen Zweitligisten keine Bedeutung beimisst. "Das ist in den letzten drei Spielen egal", findet der kantige Angreifer, "außerdem haben wir auswärts in der Rückrunde auch schon einige gute Spiele gemacht."

Gewonnen hat Fürth aber nur das Derby beim Club. Es wäre also wieder mal an der Zeit. Geschmort haben sie lange genug.