Ein Sieg zum Start: Talentierte Falcons schlagen Schalke

21.9.2019, 21:51 Uhr

Wer schüttelt den Rost zuerst ab? Das ist am ersten Spieltag einer neuen Spielzeit erfahrungsgemäß die entscheidende Frage, weniger welcher Trainer sich das bessere Konzept zurecht gelegt hat.

Tatsächlich war in der Willy-Jürissen-Halle zu Beginn auch bei flüchtigem Blick noch relativ viel Rost zu erkennen. Nürnbergs Center Jonathan Maier sammelte früh zwei Fouls und noch vor der Halbzeit ein drittes, vor allem gedanklich schienen seine Kollegen und er in den ersten Minuten noch etwas der Sommerpause nachzuhängen, bei den Gastgebern zeigte sich allerdings ein ähnliches Bild. Hier ein Schrittfehler, da ein Fehlpass - wahrscheinlich normal beim ersten Ernstfall der neuen Saison.

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Lee sehenswert, Hightower zieht mit

Als es dann ein besseres Basketballspiel wurde, lag das vor allem an den Falcons, die den Ball klug bewegten und immer wieder zu einfachen Abschlüssen kamen; für die spektakulären war Neuzugang William Lee zuständig, der gleich mehrmals den Ball sehenswert durch den Ring stopfte und einmal sogar aus der Distanz traf. Alle seine fünf Würfe in der ersten Halbzeit fanden ihr Ziel, auf der Gegenseite war es Herman Lavon Hightower, der die Partie einigermaßen offen gestaltete.

Zumindest bis zu Beginn des zweiten Abschnitts. Dann zog Nürnberg bis auf neun Punkte davon, verpasste es in der Folgezeit aber, den Vorsprung weiter auszubauen. Die Basketballabteilung von Schalke 04, die ihre Heimspiele in einer Schulturnhalle in Oberhausen austragen muss, kam wieder ran, zur Pause durften sich die Gäste dennoch über eine zweistelligen Führung freuen (47:37).

Falcons machen's früh klar

Nach dem Seitenwechsel ging es für die Falcons also darum, den Vorsprung zu konservieren. Wie das am besten geht? Mit Aggressivität. Neuzugang Duane Wilson setzte seine Schnelligkeit ein, agierte zuweilen etwas zu wild, brachte aber auch regelmäßig die Defense der Königsblauen durcheinander. Moritz Sanders zog energisch zum Korb, erstritt sich dabei insgesamt zehn Freiwürfe - und verwandelte alle. Sebastian Schröder wiederum verteidigte so intensiv wie Ende April in den Playoffs und Stephan Haukohl spielte so seriös, wie man das nach vier Jahren Bundesliga erwarten darf.

Während der Punktestand der Falcons darüber rasant anwuchs, kletterte er bei Schalke nur mäßig. Mitte des Schlussabschnitts war die Begegnung entschieden, auch das letzte Aufbäumen der Gastgeber änderte nichts mehr am Ausgang. 

Für Nürnberg beginnt die Saison trotz vieler Veränderungen und einer großen Enttäuschung wie die vergangene aufgehört hat. Wie gut der neue Jahrgang ist, wird sich allerdings wohl erst dann zeigen, wenn die Prüfungen härter werden.

Nürnberg: Lee 17 Punkte (8 Rebounds), Wilson 16, Sanders 14, Schröder 11, Pongó 8 (7 Assists), Haukohl 8, Maier 4, Daubner 3.