Entscheidung über die Falcons-Lizenz erst am Freitag

27.5.2019, 16:44 Uhr

Sitzen und warten: Die Nürnberg Falcons müssen sich in der Lizenzfrage weiterhin gedulden.

Am vergangenen Montag feierte Ralph Junge seinen 50. Geburtstag. Was sich der Falcons-Chef wünschte, verriet der Klub bei Twitter: "Eine BBL-Lizenz und zwei Wochen Urlaub." Dass sich beides eigentlich nicht vereinen lässt, dürfte Junge allerdings bewusst gewesen sein.

Am Montag verwies der Lizenzausschuss der Bundesliga den Antrag der Falcons an das Schiedsgericht, dort fällt dann am Freitag die Entscheidung, in welcher Spielklasse Nürnbergs Basketballer in der kommenden Saison antreten. Wird Junges erster Wunsch dann doch noch erfüllt, ist der Urlaub gestrichen. Dann fängt die Arbeit erst richtig an.

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Nachdem die BBL die erste Bewerbung aus Nürnberg um einen Startplatz in der Bundesliga abgelehnt hatte, legten die Falcons Einspruch ein. Die vergangenen zwei Wochen haben sie nach eigener Aussage dazu genutzt, um die letzte Lücke im Etat zu schließen. Die Stadt beschloss den Bau der geforderten Spielstätte. Sollte diese nicht bis zum ersten Heimspiel fertig sein, haben die Falcons in Regensburg und Bamberg Ausweichmöglichkeiten.

Hilfe aus Hamburg

Ob das den Ansprüchen genügt, wird nun vor dem Schiedsgericht geklärt. Bei der Liga wurde in den vergangenen Wochen immer wieder betont, dass die Nachweise aus Nürnberg möglicherweise nicht fristgerecht geliefert worden seien. Die Falcons haben einen auf Sportrecht spezialisierten Anwalt in Hamburg engagiert.

Ralph Junge und sein Team befinden sich derweil weiter in Wartestellung. "Wir würden gerne mit weiteren möglichen Sponsoren sprechen", sagt er ungeduldig. Die Organisation an Spieltagen müsste überarbeitet werden, auch Verträge mit möglichen Neuzugängen kann er nicht abschließen, solange nicht klar ist, ob es 2019/20 gegen den FC Bayern, Berlin und Bamberg geht oder doch gegen Heidelberg, Kirchheim oder Paderborn.



Dass sich das Prozedere so lange hinzieht, haben sie sich natürlich auch selbst zuzuschreiben. Von der überraschenden Erfolgsserie überrumpelt, trugen die Falcons erst zu Beginn der Playoffs die entsprechenden Lizenzunterlagen zusammen. Den Antrag, den die Falcons da innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt haben, kann man erstaunlich nennen - oder schlampig, so wie es die Liga zwischen den Zeilen formuliert. Für beides gibt es gute Argumente, in Nürnberg - auch das wird nur zwischen den Zeilen formuliert - hätte man sich dennoch gewünscht, etwas besser begleitet zu werden auf dem ungewohnten Terrain. Im Gegensatz zu einem Geburtstag ist eine Lizenzvergabe aber eben kein Wunschkonzert.