Europa auf dem Radar: Für Bamberg geht's in Prag los

16.10.2019, 09:15 Uhr

Der Serienmeister aus dem Nachbarland geht in seine vierte Champions-League-Spielzeit, ist also von Anfang an, seit Gründung 2016/2017, mit dabei. In den ersten drei Jahren erreichte Nymburk einmal die Runde der letzten 16 (2017/18). Seine Heimspiele trägt der Klub in der Kralovka-Arena in Prag aus.

Gute Erinnerungen an die letzte Saison

Sowohl an die Spielstätte als auch an den Gegner, der seit dieser Saison mit ERA - ein tschechisches Unternehmen, das unter anderem Radarsysteme herstellt - einen neuen Namenssponsor hat und unter dem Namen ERA Nymburk firmiert, hat Brose Bamberg gute Erinnerungen. In der vergangenen Spielzeit traf man sich ebenfalls in der Gruppenphase und Bamberg konnte beide Duelle für sich entscheiden. Einem 84:78-Erfolg in Prag folgte ein 78:71 in heimischer Arena.

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Doch wie immer wurden die Karten im Sommer neu gemischt. Im Gegensatz zu Brose Bamberg, wo lediglich vier Akteure aus dem Final Four-Kader noch im Aufgebot stehen, konnte Nymburks Coach Oren Amiel das Groß seiner Erfolgsmannschaft zusammenhalten und muss lediglich fünf Neuzugänge integrieren. Das hat bislang allerdings richtig gut geklappt, denn die Tschechen holten aus ihren bisherigen drei Saisonspielen drei Siege. Der Hauptgrund dafür ist sicherlich in der Eingespieltheit der "alten" Spieler zu finden. Abgesehen vom neuen Quintett kennen sich nämlich alle bereits seit Jahren, sind allesamt tschechische Nationalspieler und waren auch bei der WM sehr erfolgreich.

"Tschechische Mannschaften spielen immer sehr organisiert und diszipliniert. Das hat man nicht zuletzt bei der WM gesehen. Das gilt auch für Nymburk. Sie stellen ja das Gros an Nationalspielern. Außerdem ist es immer schwierig dort zu spielen", weiß Bambergs Headcoach Roel Moors um die Schwere der Aufgabe.

Aufwärtstrend und ein Finger in der Wunde   

Beide Teams gegen mit Rückenwind in die Partie am Mittwoch. Während die Tschechen zuletzt in der heimischen NBL einen deutlichen 106:75-Auswärtserfolg in Kolin einfuhren, musste Brose bei seinem Gastspiel in Weißenfels lange um den Sieg zittern. Eine ganz starke Leistung inklusive Karrierebestwert zeigte Louis Olinde, der mit 21 Punkten und zwölf Rebounds ein lupenreines Double-Double aufs Parkett der Stadthalle legte, sicherte den Bambergern schlussendlich den knappen 99:96-Sieg nach Verlängerung.

Dabei hätten es die Brose-Boys gar nicht so spannend machen müssen, gleich mehrfach bot sich den Oberfranken die Chance, frühzeitig alles klar zu machen. Durch teilweise unnötig stürmische Aktionen ließ man den Gegner immer wieder rankommen. "Wir müssen lernen, kaltschnäuziger zu werden, die Spiele eher zuzumachen. Das fehlt uns noch ein bisschen", legt Paris Lee den Finger schonungslos in die Wunde.

"Können gegen jede Mannschaft bestehen"

Bambergs neuer Point Guard, der im Sommer zusammen mit Coach Moors aus Antwerpen in die Domstadt kam, hat schon mächtig Bock auf den Start der BCL-Saison. "Ich freue mich, dass es endlich auch international losgeht. Wir haben in den ersten Spielen bewiesen, dass wir gegen jede Mannschaft bestehen können. Daran müssen wir anknüpfen."

Das Team um Kapitän Elias Harris macht sich bereits am Dienstagnachmittag mit dem Bus auf ins rund 350 km entfernte Prag, wo Roel Moors und sein Trainerteam am Mittwochvormittag noch zu einer Trainingseinheit bitten. Um 18.30 Uhr kommt es dann zum Aufeinandertreffen mit Nymburk, direkt im Anschluss an das Spiel geht es wieder zurück nach Bamberg. Bereits am Samstag wartet mit den JobStairs Gießen 46ers der nächste Gegner in der BBL.