Olinde sei Dank: Brose Bamberg ringt den MBC nieder

13.10.2019, 17:38 Uhr
War mit 21 Zählern Bambergs bester Werfer: Louis Olinde.

© Sportfoto Zink/HMI War mit 21 Zählern Bambergs bester Werfer: Louis Olinde.

Olinde führte sein Team mit einem Double Double aus 21 Punkten und zwölf Rebounds durch ein schweres Spiel. Die Brose-Boys lagen zwar über weite Teile der Partie in Führung, verpassten es in den entscheidenden Momenten aber stets, frühzeitig eine Entscheidung zu erzwingen.

Zum einen lag dies natürlich an nie aufgebenden Weiflenfelsern, die angeführt von Michael Gbinije (25 Punkte) eine überragende Partie ablieferten, zum anderen offenbarten die Bamberger - insbesondere Assem Marei (4/10) - ungewohnte Schwächen von der Freiwurflinie (am Ende immerhin noch 67 Prozent) und erlaubten sich obendrein noch 17 Turnover.

Guter Start der Gäste

Nach einer kurzen Anlaufphase erwischten die Gäste aus Oberfranken zunächst den besseren Start und setzten sich schnell auf 9:2 (4. Min.) ab. Die Führung hätte aus Sicht von Bamberg zu diesem Zeitpunkt allerdings noch deutlich höher ausfallen können und eigentlich sogar müssen, denn der MBC versuchte Bambergs Offensive mit viel Körperlichkeit in der Defense unter Kontrolle zu halten, was zu einer frühen Teamfoulbelastung der Hausherren führte - doch Assem Marei & Co. hatten vor allem im ersten Durchgang ihr Visier von der Freiwurfliinie nicht sonderlich gut eingestellt (Bamberg traf in Halbzeit eins nur 43 Prozent seiner Freiwürfe).

Ab Mitte des ersten Viertels kamen die Hausherren dann zusehends besser in Schwung. Hauptverantwortlich war dafür zunächst Michael Gbinije, der sein Team mit allein acht Zählern in Viertel Nummer eins auf Kurs brachte. Als der US-Forward im Trikot der "Wölfe" dann nach und nach Unterstützung von Sergio Kerusch, Strahinja Micovic und Kaza Kajami-Keane bekam, war es Mitte des zweiten Viertels um Bambergs Führung geschehen. Gut fünfeinhalb Minuten vor dem Seitnwechsel gingen die Sachsen-Anhaltiner durch Jovan Novak in Front. Diesen Vorsprung gab der MBC dann bis zur Pause nicht mehr aus der Hand und ging mit einem 42:39 in die Kabine.

MBC beweist Comeback-Qualitäten

In der Pausenansprache fand Bambergs Cheftrainer Roel Moors offenbar die richtigen Worte, denn seine Mannen kamen deutlich fokussierter aufs Parkett der Stadthalle Weiflenfels zurück. Während hinten wesentlich besser verteidigt wurde, sorgten im Angriff in erster Linie Louis Olinde und Kameron Taylor dafür, dass die Partie wieder zugunsten der Gäste kippte. Bis auf sieben Zähler (61:54, 27. Min.) zogen die Domstädter davon, verpassten es in der Folge aber einmal Mehr, weiter spielentscheidend davonzuziehen. Über zwei schnelle Dreier von Andrew Warren versuchte der MBC eine Aufholjagd zu starten, doch Bamberg konnte dieses Mal besser dagegenhalten und seinerseits zurückschlagen.

Doch auch ein zwischenzeitlicher Zehn-Punkte-Vorsprung der Gäste (76:66, Anfang viertes Viertel) bedeutete noch keine Vorentscheidung, da die Saale-Städter ihr Herz in die Hand nahmen und ihre Siegchance witterten. Begünstigt durch ein unsportliches Foul von Michael Carrera blieflen die Hausherren abermals zur Aufholjagd - mit Erfolg: 4:50 Minuten vor dem Ende hatte der MBC zum 76:76 ausgeglichen. So sollte den Zuschauern eine spannende Crunchtime ins Haus stehen. In dieser konnte der amtierende Pokalsieger aus Bamberg dann die individuelle Klasse eines Assem Marei oder auch Louis Olinde in die Waagschale werfen, die wichtige Treffer einnetzen konnten. Zum Sieg reichte es in der regulären Spielzeit aber noch nicht, da der MBC weiter hart kämpfte und dank Andrew Warren mit 88:88 die Verlängerung erzwang.

In der fünfminütigen Extra-Spielzeit merkte man beiden Seiten die hohe Intensität der vorangegangenen 40 Minuten an, denn die Konzentration der Akteure schwand zusehends. Angeführt von Paris Lee, der in der Overtime wichtige Zähler markierte und darüber hinaus am Ende mit elf Assists glänzen konnte, sollte Brose Bamberg schlussendlich den längeren Atem haben und zitterte sich zum 99:96-Auswärtssieg.

Brose Bamberg: Olinde (21), Marei (18), K. Taylor (12), McLean (10), Lee (9), Sengfelder (9), Carrera (8), Harris (6), Weidemann (4), Stuckey (2), B. Taylor

Syntainics MBC: Gbinije (25 Punkte), Warren (19), Kajami-Keane (17), Micovic (17), Kerusch (9), Jackson (4), Novak (2), Turudic (2), Zylka (1), Eberhardt

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