Für immer FCN-Legende: Fritz Popp wird 80 Jahre alt

20.11.2020, 05:52 Uhr

1951 schloss sich der junge Fritz Popp dem Club an, spielte in der Schülermannschaft, ehe er 1956 zum TV 1860 Schweinau wechselte, weil "ich eine Lehre als Werkzeugmacher angefangen habe", erzählt der Blondschopf. 1960 kehrte er zum Club zurück, wo er für die Amateure auflief, aber schon bald zum erweiterten Kader der ersten Mannschaft zählte. Am zehnten Spieltag der neu eingeführten Bundesliga durfte er am 8. November 1963 zum ersten Mal ran: Da hatte der 1. FCN gerade Trainer Herbert Widmayer entlassen, dessen Nachfolger Jenö Csaknady setzte auf den Youngster. 1968 war Popp dabei, als sich der Club seinen neunten und letzten Meistertitel holte.

424 Spiele hat er für den Club bestritten, und so zurückhaltend er sich meist gibt, ist er doch unübersehbar stolz darauf, dass ein Block im Max-Morlock-Stadion seinen Namen trägt. Auch wenn seine Profilaufbahn beim "Ruhmreichen" eher unschön endete. Sein Vertrag wäre noch zwei Jahre gelaufen, doch er verabschiedete sich 1972. "Alle meine Freunde haben keinen Vertrag mehr gekriegt, Nandl Wenauer, Horst Leupold und Heinz Müller haben aufgehört."

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Popp eröffnete ein Geschäft für Vorhangschienen, Jalousien und Markisen und betrieb ein Autohaus. Nach erfolgreichen Jahren als Spieler wie Trainer beim ASV Herzogenaurach kehrte zu "seinem" Club zurück. Er trainierte die A-Jugend, die Amateure, arbeitete als Koordinator – und als Präsident Michael A. Roth 1982 Trainer Horst Heese feuerte, sprang Popp ein und hielt Nürnberg im Oberhaus.

Mit 55 Jahren zur Fifa

Immerhin schon 55 Jahre war Popp alt, als er seine Spielervermittler-Lizenz bei der Fifa machte. Zuvor hatte er schon Roland Grahammer oder Jörg Böhme zum Club gelotst, mehr noch profitierte die Spielvereinigung Greuther Fürth von seinen Diensten: "Martin Meichelbeck war 1999 der erste", erzählt Popp. Ihm folgten Heiko Westermann, Stephan Schröck, Roberto Hilbert und Edgar Prib. "Ich habe damals auch Winnie Schäfer nach Dubai vermittelt, Nii Lamptey nach China."

Längst hat Popp den Spielerberaterjob an den Nagel gehängt. Zu Spielen des Nürnberger und Fürther Nachwuchses geht er heute noch, "um Freunde zu treffen". Denn der Zusammenhalt wird bei den Alt-Cluberern großgeschrieben, nicht nur bei den 68er-Meisterspielern. Bei gleich drei Stammtischen trifft Popp seine Kumpel, wenn das Coronavirus es zulässt. "Um diesen Zusammenhalt beneiden uns alle anderen Bundesliga-Vereine" – auch hier ist Popps Stolz nicht zu übersehen.