Sport im Alter

In Greding wird mit 80 Jahren noch Tennis gespielt

2.7.2021, 05:55 Uhr

Die Ü80-Herrenmannschaft des TC Greding: V.l.: Hans Georg Piotrowski, Winni Frisch, Dieter Rother, Hans-Albin Höllinger, Theo Niederländer, Eckart von Zahn und Mannschaftsführer Otto Gilnhammer.

Die alten Haudegen treten in der neu gegründeten Herren-80 Bayernliga Nord an. "In Bayern Süd gibt es bereits eine Ü80-Liga. Für den Norden waren wir in Greding treibende Kraft. In der Herren 75 Landesliga spielen wir ja gegen die jungen Hüpfer", scherzt der Gredinger Mannschaftsführer Otto Gilnhammer. Irgendwann wollten sie auch mal altersgerecht spielen, obwohl einige aus der 80er Mannschaft zusätzlich immer noch in der 75er antreten, sagt Gilnhammer stolz: "Wir haben seit Jahren mit Allersberg in der 75er eine Spielgemeinschaft, die wollten wir nicht einfach aufgeben. Da kommt man auch schon manchmal an die Belastungsgrenze."

Zwar erfreuen sich alle Spieler noch bester körperlicher und geistiger Gesundheit, aber im Alter braucht der Körper einfach etwas länger für die Regeneration nach den Spielen und das ein oder andere Zwicken mag nicht mehr so recht verschwinden. "Leider haben wir immer wieder verletzte. Da muss man dann vor den Spielen schon herumtelefonieren, wer denn jetzt gerade einsatzbereit ist. Bisher hat das aber immer geklappt", sagt der Mannschaftsführer.

Die Gesundheit steht jedoch immer an erster Stelle. "Vor kurzem hatte ich ein Spiel mit einem Kollegen, der bereits eine Herz-OP hinter sich hat. Als ich gemerkt habe, dass er schwerer atmet, haben wir aufgegeben, obwohl wir geführt haben. Das Spiel geht dann zwar verloren, aber da ist uns die Gesundheit wichtiger", sagt Gilnhammer sachlich und fügt hinzu: "Man muss einfach erkennen, wann es besser ist aufzuhören als weiterzuspielen."

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"Wir spielen in erster Linie nicht um Erfolge muss man dazu sagen. Neben dem sportlichen Anreiz geht es uns natürlich um die Geselligkeit beim Training sowie vor und nach den Spielen", sagt Gilnhammer über die Motivation seiner Mannschaftskameraden. Es sei aber nicht so, dass sich keiner von ihnen vom Tennissport lösen könnte: "Aber wenn der Wettkampfbetrieb nicht mehr da wäre, würde sich vermutlich auch der Stammtisch ums Training auflösen." Dennoch wisse jeder, dass es irgendwann auch mal nicht mehr gehen wird.

An Lebenserfahrung mangelt es den Spielern der Jahrgänge 1937, 1938 und 1941 definitiv nicht. Sechs der sieben Spieler werden in Kürze stolze 83 beziehungsweise 84 Jahre alt. Der Youngster in der Truppe hat im Juli gerade mal seinen 80 Geburtstag. Dennoch haben die meisten von ihnen erst später mit dem Tennis angefangen. "Ich spiele seit etwa Mitte 30. Andere haben erst zur Vereinsgründung 1978 bei Null angefangen", sagt Gilnhammer. Häufigster Einstieg bei den älteren Herrschaften sei seiner Einschätzung nach, wenn die Fußballkarriere so langsam vorbei ist.



Es ist quasi wie beim Golfsport, den viele erst im wohlverdienten Ruhestand beginnen. Ebenso wie Gilnhammer, der sportlich gesehen nicht still sitzen kann: "Vor kurzem habe ich in einer Woche zwei Tennisspiele gehabt und dann noch bei einem Golfturnier in Beilengries gespielt. Danach war ich schon etwas groggy und hab am Tag darauf das Blei an den Füßen gespürt."

Die U80-Mannschaft des TC Greding: Otto Gilnhammer, Dieter Rother, Hans-Albin Höllinger, Hans Georg Piotrowski, Eckart von Zahn (vom TC Allersberg), Winfrid Frisch und Theo Niederländer.