Johannes Geis beim Club: So gut wie nie

13.1.2021, 06:00 Uhr

Endlich in Form: Johannes Geis. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, NZ

Vor ein paar Tagen hat sich Martin Driller Gedanken zum 1. FC Nürnberg gemacht. Driller war einst dem Club ein guter Zweitliga-Angreifer, jetzt macht er sich seine Gedanken im Fußball-Ruhestand. Er hätte sich diese Gedanken gerne als Aufsichtsrat gemacht, schaffte es aber bei der letzten Mitgliederversammlung nicht, ins Gremium gewählt zu werden.

Also macht er sich die Gedanken weiterhin als Privatier, nur ab und an erfährt ein größeres Publikum davon. Vor ein paar Tagen zum Beispiel, da durfte Driller nämlich in der Bild-Zeitung nachdenken. Unter anderem erfuhr man so von Driller, dass der 1. FC Nürnberg erst dann wieder richtig gut werden kann, wenn sich bald ein Spieler findet, der im defensiven Mittelfeld spielen kann und zusätzlich noch mit Tempo gesegnet ist.

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Gelesen hat das auch der defensive Mittelfeldspieler Johannes Geis vom 1. FC Nürnberg. Über das Tempo definiert der sich nicht, er empfand die Gedanken Drillers also wahrscheinlich sehr zurecht als Angriff auf: Johannes Geis. Ein paar Tage später schaute der Hamburger SV im Max-Morlock-Stadion vorbei und gewann auch deshalb nicht, weil Geis eines seiner besseren Spiele im Club-Trikot machte. Sieben von acht Defensiv-Zweikämpfen gewann Geis, der dazu noch zehn Bälle abfing. Mit Blick auf die Zahlen war Geis überragend an diesem Samstag.

Der Grund? Eine gute Vorbereitung

Überraschend kam das nicht, seit Saisonbeginn schon sieht Geis auf dem Platz besser aus als noch in der abgelaufenen Spielzeit, als er nach einem gelungenen Start bald so traurig daherkam wie der Rest der Mannschaft. Geis wirkt austrainiert – in der vergangenen Saison war das nicht immer so.

Kein Wunder, sagt Geis: "Damals hatte ich nur drei Tage Zeit nach meiner Verpflichtung, dann musste ich schon im Pokal in Ingolstadt spielen. Jetzt habe ich die komplette Vorbereitung mitgemacht." Auch er kennt ein paar der Zahlen, die den modernen Fußballspieler so durchleuchten neuerdings. "Mit Blick auf meine Laufdaten kann man schon sagen, dass ich noch nie so gut war."

Der Club als Ganzes sieht immerhin besser aus als im Vorjahr. Das liegt, sagt Geis, an vielen Dingen. An Tom Krauß zum Beispiel. Der Leihspieler aus Leipzig unterstützt Geis im defensiven Mittelfeld. "Ein kleiner Terrier", sagt Geis über ihn – im Fußball gilt das als Kompliment. "Neben ihm kommt dann meine spielerische Klasse zum Tragen", sagt Geis auch noch. Es sind selbstbewusste Worte, aber Geis findet derzeit auch alles ziemlich gut. Mehrmals erwähnt er im Gespräch den "Spaß", den sie wieder empfinden, wenn sie ihre Arbeit machen. Das liegt auch, sagt Geis, "an einem überragenden Trainer-Team". Dass das noch nicht alle so sehen wollen? "Ich bin da keinem böse", sagt Geis.