Krise? FCN-Trainer Klauß sieht nur eine "schlechte Phase"

28.1.2021, 05:55 Uhr

Robert Klauß rutscht mit seinem FCN immer weiter ab. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Dem am Montag verpflichteten neuen Hoffnungsträger Mats Möller Daehli war bei seinem Antrittsbesuch im Max-Morlock-Stadion lediglich ein Platz auf der Bank geblieben. Zu den Spielern, die Klauß gegen Jahn Regensburg im Laufe der zähen 90 Minuten auf den Platz geschickt hatte, zählten stattdessen Nachwuchskräfte wie Startelfdebütant Tim Latteier, Zweitliga-Debütant Linus Rosenlöcher und Sturmtalent Eric Shuranov.

Dass auch dieser verschneite Abend am Ende mit einer herben Enttäuschung enden sollte, lag aber zuletzt an den wackeren Jungspunden. Der Club hatte einmal mehr als Mannschaft versagt. Vorne ohne den "Punch", wie es Klauß formulierte, in der Mitte ohne Struktur und Ideen, hinten in der spielentscheidenden Situation wieder unaufmerksam und "ohne klare Zuordnung" - Defizite, die in der nächsten Heimniederlage mündeten und das Planziel einer sorgenfreien Saison wohl spätestens jetzt als schöne Utopie entlarvten. Als Tabellenvierzehnter hat der Club nun nur noch vier Punkte Abstand zum vertrauten Relegationsplatz, nach dem Spiel des FC St. Pauli gegen Bochum könnten es am Donnerstagabend sogar nur noch drei sein. Willkommen zurück im Abstiegskampf.

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Gegen wen will dieser Club noch gewinnen?

"Sauer und enttäuscht" war wohl nicht nur Kapitän Enrico Valentini, dem vor allem die Art und Weise dieser Last-Minute-Niederlage an die Nieren gegangen war, "das darf natürlich nicht passieren. Da musst du dann am Ende einfach den Punkt mitnehmen". Wobei ja selbst dieser eine Punkt, den Andreas Albers mit seinem Kopfball in der 89. Minute noch pulverisiert hatte, nach einem unansehnlichem Kick gegen allenfalls biederer Oberpfälzer kaum als Erfolg hätte gewertet werden dürfen. Gegen wen, fragt man sich bei allem gebotenen Respekt, will dieser 2021 weiterhin sieglose Club denn überhaupt noch gewinnen?

Eine Krise mag Klauß aber immer noch nicht erkennen, man habe, befand der Trainer, allenfalls eine "schlechte Phase". Wohin solche schlechten Phasen am Ende führen können, ist in Nürnberg freilich noch vielen Fans in sehr unangenehmer Erinnerung.

"Uns war klar, dass wir Regensburg nicht aus dem Stadion schießen können, denn man merkt, dass es momentan nicht gut für uns läuft", räumte Klauß ein und fand auch eine Erklärung für die aktuelle Sturmschwäche. Weil nach den Langzeitpatienten Pascal Köpke und Felix Lohkemper nun auch noch Robin Hack wegen Sprunggelenksproblemen kurzfristig ausfiel, "müssen wir das über eine andere Grundordnung kompensieren".

Verstärkung aus Leipzig?

Oder eben personell noch weiter nachjustieren: Nach Informationen der Leipziger Volkszeitung soll der Club vor einer Ausleihe von Dennis Borkowski stehen. Das 19-jährige Sturmtalent kam für RB Leipzig bereits dreimal in der Bundesliga zum Einsatz und könnte nach Möller Daehli der zweite Winterzugang werden.