Challenge Roth

Mission Titelverteidigung: Theresa Wild unter Doppelbelastung

2.9.2021, 15:18 Uhr

Auf zwei Hochzeiten tanzen können bekanntlich die wenigsten. Dafür muss man schon ein Ausnahmetalent sein oder besser gesagt eine Ausnahmeathletin - so wie Theresa Wild, die das ganze fast wortwörtlich nimmt. Aber von Beginn an.

Natürlich will es die amtierende Landkreisschnellste vom Challenge 2019 auch in diesem Jahr wieder wissen und startet zum dritten mal bei der Langdistanz am Rothsee. Wie bei allen Starterinnen und Startern ist auch der gebürtigen Schwäbin die coronabedingte Terminverschiebung etwas in die Quere gekommen - allerdings auf andere Art.

Während einige mit einem Motivationstief durch den Ausfall 2020 zu kämpfen hatten oder das Trainingsniveau nach der erneuten Verschiebung auf September nicht aufrecht halten konnten, waren das die geringsten Sorgen der Wahlfränkin: "Ich bin von der Sorte Mensch, die immer gerne trainiert und bleibe eigentlich durchgehend motiviert. Für mich war klar, dass irgendwann wieder die Chance kommt, sich bei Rennen und Wettkämpfen zu beweisen."

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In diesem Jahr kommt zusätzlich zum Training allerdings noch eine Doppelbelastung hinzu, auch wenn man den freudigen Anlass nicht als solches bezeichnen dürfte. Zwei Wochen nach dem Challenge läuten im Hause Wild beziehungsweise Griesbach die Hochzeitsglocken. Theresa Wild traut sich mit ihrem Verlobten, Trainingspartner und ebenfalls La Carrera-Starter Florian Griesbach.

Hochzeitsplanung im Training

Standesamtlich und kirchlich, alles am selben Wochenende. Was manchem Pärchen schon genug zu organisieren wäre, fällt bei den beiden mitten in die Triathlon-Vorbereitung: "Das ist natürlich viel zu planen und da sich der Triathlon nach hinten verschoben hat, fällt das nun zusammen - das haben wir vielleicht doch etwas unterschätzt", gesteht Wild.

Da das zukünftige Brautpaar durch den Ausdauersport bekanntlich einen langen Atem hat, komme man aber auch damit zurecht. So wird die ein oder andere Hochzeitsvorbereitung eben einfach bei den gemeinsamen Trainingseinheiten besprochen, berichtet Wild. Zudem ist das Paar unheimlich dankbar für die Unterstützung der Familien und vielen Freunde, ohne die das sonst nicht zu schaffen sei.

In der Challenge-Woche hat sich die Industriekauffrau dann aber doch frei genommen, um sich neben der Organisation für das Catering auch stärker auf den Sport zu fokussieren, denn "so einen Triathlon macht man eben doch nicht einfach so nebenbei", sagt die Powerfrau. Die Vorbereitung in dieser Saison und der Allgäu-Triathlon vor kurzem verlief nach ihrem Geschmack indes etwas durchwachsen. "Ich hoffe nun einfach, dass am Sonntag der Knoten platzt."

Namensmotto bewahren

Durch die verkürzte Strecke in diesem Jahr wäre vielleicht sogar eine schnellere Zeit als im Jahr 2019 (10:21:50 Stunden) möglich, aber so genau könne man das bei der Langdistanz nie einschätzen, weiß Theresa Wild. Den Titel der Landkreisschnellsten zu verteidigen, wäre obendrauf zumindest schon schön, sagt die Triathletin. Vor allem will sie aber dem Namen Wild zum letzten mal alle Ehre machen. Denn schon bald wird sie den Namen ihres Mannes Tragen.

Der hat im Vorfeld aus Spaß gesagt, dass er dieses Jahr schneller als "Resi" sein wolle. "Der musste sich nun zwei Jahre anhören, dass ich 2019 ein klein wenig schneller war als er, deshalb will er dieses mal besser sein", sagt sie lachend und fügt hinzu: "Möglich wäre es. Der Flo ist gut drauf, den hab ich gut trainiert." Neben Hochzeitsstress, eigener Ambition und Favoritenrolle ist dieses private Duell jedoch nur Spaß. Am Ende seien sie beide froh, wenn sie gut ins Ziel kommen.

Wenn der ganze Stress vorbei ist, ist dann also Schluss mit "Wild", zumindest auf dem Papier. "Das wird für mich schon eine Umstellung, weil ,Hauptsache Wild‘ ist ja schon mein Markenzeichen", sagt die 29-Jährige leicht wehmütig. An ihrem starken Auftreten und den Spitzenleistungen werde der neue Name allerdings nichts ändern. Wild soll weiterhin zum Programm gehören.