Nur Platz 13: Fürther Fans unzufrieden, Duo steht vor Abflug

20.5.2019, 17:00 Uhr

Versöhnliches Schlussbild: Fürths Fußballer feiern Richard Magyar für sein spätes Siegtor gegen St. Pauli, das dem Kleeblatt noch auf Rang 13 half – nicht jeder hält das für einen Erfolg. © Sportfoto Zink / WoZi

Richard Magyar klopfte sich mit der Hand auf das Kleeblatt auf seinem Trikot. Es ließ sich kaum nachzählen wie oft, so schnell schlug er auf seine Brust. Der Jubel im Ronhof nach dem Treffer des Innenverteidigers zum 2:1 gegen den FC St. Pauli in der zweiten Minute der Nachspielzeit war groß. Streng genommen ging es sportlich ja um nicht mehr viel, den Klassenverbleib in der 2. Fußball-Bundesliga hatte das Kleeblatt schon einen Spieltag zuvor sichergestellt.

Doch was dieses Tor auslöste, verdeutlichte, wie wichtig der Sieg zum Abschluss für das Kleeblatt war. "Ich wollte zeigen, wie viel wir für unsere Fans arbeiten", erklärte Magyar seine Geste: "Manchmal merken sie das vielleicht nicht. Und ich wollte zeigen, dass ich ein guter Spieler bin."

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Dass die Bilanz dieser Saison bei Teilen der Fans kritisch gesehen wird, zeigte ein Spruchband, das die Anhänger auf der Nordtribüne nach etwa zehn Minuten in die Höhe hielten: "35 Tore – zweitschlechtester Sturm! 55 Gegentore – zweitschlechteste Abwehr! Gerade so dem Abstieg entgangen. Realität erkennen – das Schönreden beenden und handeln!", war darauf zu lesen.

Azzouzi kontert Kritiker

"Die Fans haben das gute Recht auf Kritik, wir kennen die Fakten auch", sagte Fürths Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi und konterte: "Es ist vielleicht ein kleiner Teil der Fans, der unrealistische Erwartungen hat. Wir halten uns an die harte Arbeit, die wir in dieser Saison leisten mussten, um dieses Ergebnis zu erzielen. Und das ist eine relativ sorgenfreie Saison."

Dank Richard Magyars Tor in der Nachspielzeit  beendet Fürth die Saison als Dreizehnter mit 42 Punkten. Im Wintertrainingslager in der Türkei hatte Geschäftsführer Holger Schwiewagner – noch ganz unter dem Eindruck der ersten zehn Spieltage, an deren Ende sich Fürth auf Rang zwei gespielt hatte – gesagt, man könne von einer guten Saison sprechen, würde man am Ende auf Platz sechs bis acht landen.

Davon ist das Kleeblatt nun weit entfernt. "Es war klar, dass es ein schwieriges Jahr wird", sagt Azzouzi: "Wir hatten Ausschläge nach oben und nach unten. Aber wir haben unter Stefan Leitl sehr gut und ohne große Probleme die Kurve bekommen. Wir wollen eine junge Mannschaft zu gestandenen Spielern entwickeln. Das ist der Weg der Spielvereinigung. Irgendwann muss auch einmal ankommen, dass das alternativlos ist."

Wie schwierig es ist, schon den Kader in Fürth zusammenzuhalten, zeigt die Lage in der Innenverteidigung. Es könnte Magyars letzter Treffer für das Kleeblatt gewesen sein, den Schweden soll es aus Fürth wegziehen.

Magyar und Maloca auf dem Sprung

Das Kleeblatt wird zwar die Option auf Verlängerung seines auslaufenden Vertrages nutzen. Doch wenn es einen Verein gibt, der bereit ist, eine Ablöse zu zahlen, könnte Magyar wohl gehen. Auch Mario Maloca wird das Kleeblatt wahrscheinlich auf eigenen Wunsch zurück zu Lechia Danzig verlassen. Noch ist der Wechsel nicht fix, doch die Verhandlungen sind weit fortgeschritten. "Es ist nichts unterschrieben, aber wir sind uns über die meisten Dinge einig", bestätigte Azzouzi, dass sich dieser Transfer anbahnt. Gegen St. Pauli stand der kroatische Innenverteidiger schon nicht mehr im Kader.