Ouvertüre gegen Oostende: Bamberg landet Doppelsieg

11.10.2020, 13:06 Uhr

In beiden Partien gegen die Belgier konnten die Brose-Boys nach der herben Niederlage aus der Vorwoche in Bayreuth zeigen, was sie in den Trainingseinheiten seitdem gelernt haben und dies nahezu konstant über die volle Spielzeit umsetzen. "Wir haben heute mit sehr viel Energie gespielt, exakt das, was uns in Bayreuth gefehlt hat. Zudem war es eine starke Teamleistung, jeder hat seinen Teil zum Erfolg beigetragen", gab Bambergs Kapitän Tyler Larson schon am Freitag nach der Begegnung im Strullendorfer Trainingscenter zu Protokoll. Beide Aussagen trafen dann aber auch für die Partie am Samstag zu, die erstmals seit Februar wieder vor Publikum in der Brose Arena stattfand.

In beiden Spielen trat man als homogene Einheit auf und hatte offensiv einmal vier Spieler und einmal fünf Spieler mit zweistelliger Punktausbeute. "Es waren zwei gute Spiele für uns, in denen wir nochmals einiges ausprobieren konnten. Ich denke, wir sind gut gerüstet für die nun anstehenden Aufgaben", zog am Samstagabend dann auch Bambergs zweiter Kapitän, Chase Fieler, ein positives Fazit.

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Trainingsgast als Topscorer

Im ersten Aufeinandertreffen am Freitag in Strullendorf hatten die Oberfranken zu Beginn zwar noch Schwierigkeiten, ihre Distanzwürfe im gegnerischen Korb unterzubringen, fanden aber dafür - im Gegensatz zur Partie in Bayreuth - ausreichend Alternativen unter dem Korb in David Kravish und Norense Odiase. Als dann auch noch Trainingsgast Elias Lasisi, der in beiden Duellen mit seinen Landsleuten aus Oostende zu überzeugen wusste, zum Abschluss von Viertel eins die ersten zwei Dreier zur 17:10-Führung versenkte, war Bamberg komplett drin im Spiel.

Die Defense stand - vor allem im zweiten Viertel - bombensicher und ließ kaum etwas zu. Vorne lief der Ball sehr gut durch die eigenen Reihen und so wurde auch immer öfter der freie Mann an der Dreierlinie gefunden, der dann jetzt auch traf.

Nach der Pause kamen die Belgier zwar offensiv in einen besseren Rhythmus, konnten auf der Gegenseite den Brose-Express aber nie so stoppen, dass man sich als Fan hätte Sorgen machen müssen. So konnte Coach Roijakkers auch die Minuten gut unter seinen Akteuren verteilen, sodass jeder die Chance bekam, sich zu zeigen. Einzig Youngster Moritz Plescher blieb am Freitagabend unter zehn Minuten Spielzeit, alle anderen brachten sich sehr gut ein - am Ende sollte Lasisi mit 16 Punkten sogar Broses Topscorer werden. Schlussendlich standder 83:69-Erfolg zu Buche.

Fans pushen das Team

Als sich dann am Samstag - also keine 24 Stunden nach dem Schlusspfiff in Strullendorf - erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit wieder die Tore der Brose Arena öffneten, kannte die Vorfreude bei allen Beteiligten keine Grenzen mehr. Chase Fieler brachte es zum Abschluss des Abends auf den Punkt, als er sagte, dass es super war, "endlich einmal wieder vor Fans spielen zu dürfen. Sie haben uns eine Menge Energie gegeben."

Und genau diese Energie setzten die Oberfranken dann auch prompt auf dem Parkett um. Spätestens als Michele Vitaliseine Farben nach gut drei Minuten erstmals mit 8:6 in Front brachte, war der Brose-Motor warmgelaufen. Wie schon am Freitag zeigten die Hausherren auch einen Tag später - dieses Mal halt vor 545 Zuschauern - an beiden Enden des Feldes eine couragierte und engagierte Leistung, die den Gästen aus der belgischen Hafenstadt frühzeitig den Schneid abkaufte. Dank einer fast 60-prozentigen Dreierquote bauten die Gastgeber ihren Vorsprung in Durchgang eins sukzessive aus und lagen zum Pausenpfiff bereits deutlich vorne (53:39).

Nach dem Seitenwechsel erlaubte sich Brose dann eine etwas längere Schwächephase, die die Gäste sofort zu einem 8:0-Run nutzten, der sie wieder in Schlagdistanz brachte (53:47, 23. Min.). In dieser Phase wollte offensiv kein Feldkorb gelingen, fünf erfolgreiche Freiwürfe hielten Brose aber in der Folge halbwegs auf Kurs. Erst in der 27. Spielminute gelang der erste Treffer aus dem Spiel heraus. Diesem ließ Kapitän Fieler gleich einen Dreier folgen, sodass die Führung wieder zweistellig war.

Während der eigenen Offensivflaute konnten die Roijakkers-Jungs zwar die defensive Intensität erhöhen, mussten diesen dritten Abschnitt dennoch knapp (12:14) an die Gäste abgeben. Insgesamt lagen aber immer noch zwölf Zähler Differenz zwischen beiden Teams und dieses Plus ließen sich die Hausherren nicht mehr abnehmen - im Gegenteil: Im letzten Viertel zeigten Chase Fieler & Co., dass sie gewillt waren, ihren Fans bis zum Schluss etwas zu bieten.

Ogbe setzt aus

Auch Trainingsgast Elias Lasisi zeigte sich und trug am Ende 13 Punkte zum nie gefährdeten 90:69-Heimsieg bei. Verzichten musste Bambergs Coaching Staff in beiden Spielen auf Kenny Ogbe. Dieser knickte am Freitag in Training leicht mit dem Fuß um und wurde daher geschont.

Brose Bamberg: Lasisi (16 Pkte. am Freitag/13 am Samstag), Lockhart (-/5), Plescher, Seric (nicht im Kader/dnp), Fieler (6/12), Vitali (9/18), Odiase (8/2), Hundt (6/2), Sengfelder (10/7), Kravish (11/14), Grüttner (3/7), Larson (14/10)