Punktejagd in der Oberpfalz: Club gastiert in Regensburg

6.8.2017, 05:52 Uhr

Auswärtsspiel mit Pokalcharakter: Trainer Michael Köllner erwartet in Regensburg "ein dickes Brett". © Sportfoto Zink

Die erste Dienstreise dieser Zweitliga-Saison mit dem 1. FC Nürnberg führt Michael Köllner morgen in vertraute Gefilde. Der aus dem rund 120 Kilometer entfernten Fuchsmühl stammende Oberpfälzer hat selbst mehrere Jahre in Regensburg gelebt und dort sogar noch einen Wohnsitz gemeldet ("meine Rückzugsbastion"), auch für den SSV Jahn war Köllner einst ehrenamtlich als Jugendtrainer tätig. Irgendwann, das verriet der 47-Jährige am Freitag, werde er sicher wieder in "eine der schönsten Städte Deutschlands" zurückkehren, "aber hoffentlich relativ spät". Denn zunächst hat Köllner in seiner aktuellen Wahlheimat Nürnberg noch viel vor.

Für Sentimentalitäten bleibt deshalb bei der Stippvisite (13.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) in der Continental Arena auch kein Platz. Nach dem prächtigen Beginn gegen Kaiserslautern (3:0) will Köllner auch aus Regensburg möglichst "mit drei Punkten heimfahren", zumindest aber "nicht verlieren". Allerdings erwartet den Club nach Einschätzung des Trainers an der Donau "ein dickes Brett". Für den Aufsteiger, der zum Auftakt in Bielefeld höchst unglücklich mit 1:2 verloren hatte, genieße das erste Zweitliga-Heimspiel "Pokalcharakter", warnt Köllner, "die werden uns in die Zweikämpfe jagen wollen." Deshalb müsse seine Elf nicht nur ihre läuferischen und kämpferischen Tugenden auf den Platz bringen, sondern auch kühlen Kopf bewahren. Und auch auf das "sehr ungewöhnliche" 4-2-2-2-System, das Regensburgs Coach Achim Beierlorzer von seinem Ex-Verein RB Leipzig importiert hat, müsse man sich entsprechend einstellen.

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Andererseits ist Köllner sogar "ein bisschen froh", den Jahn zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison als Gegner zu bekommen. Nach dem Trainerwechsel und einigen Umstellungen sei der Neuling "noch auf der Suche nach dem letzten Feintuning", weiß Köllner, sein ganzes Potenzial werde der Jahn erst in einigen Wochen abrufen können. Beim Club hingegen läuft es schon seit geraumer Zeit richtig rund, der souveräne Sieg gegen die "Roten Teufel" bestätigte letztlich nur die positiven Eindrücke aus der Vorbereitung. Personelle Änderungen sind dennoch nicht ausgeschlossen, zumal Köllner eh "kein Freund" der Fußballbinse "Never change a winning team" ist, weil das "das Leistungsprinzip unter der Woche außer Kraft setzen würde". Und gerade Spieler wie Ondrej Petrak, Lukas Jäger, Cedric Teuchert oder Adam Zrelak, die zum Start nur zweite Wahl waren, drängen laut Köllner mit Macht ins Team.

Ein paar Sorgen bereitet noch Sebastian Kerk, der nach einem Schlag auf den Knöchel mit dem Training aussetzen musste. Außen vor ist weiterhin Abdelhamid Sabiri, dem das hartnäckige Werben des Premier-League-Aufsteigers Huddersfield Town offenbar immer noch die Sinne vernebelt, obwohl der Club die für englische Verhältnisse lächerliche Offerte im gerade mal mittleren sechsstelligen Bereich als nicht einmal ansatzweise diskutabel empfindet. "Er entscheidet durch sein Verhalten und seine Trainingsleistungen, ob er im Kader steht, nicht ich", erklärte Köllner vielsagend.