Re-Start im Dezember? Die Ice Tigers wären bereit

Von Sebastian Böhm 30.10.2020, 15:09 Uhr

Die Ränge werden leer bleiben, Pucki aber sollte eine Sondergenehmigung bekommen, um Niklas Treutle beizustehen.  © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa

Nürnberg - Die Deutsche Eishockey Liga war die erste deutsche Spielklasse, die den Betrieb im März eingestellt hat. Wenn überhaupt, wird sie die letzte sein, die in der Pandemie wieder beginnt. Die erste gute Nachricht seit langer Zeit kommt nun aus Nürnberg: Die Ice Tigers wären bereit.

Im November bleibt in der Arena Nürnberger Versicherung das Licht aus. Hobby-Mannschaften dürfen nicht mehr aufs Eis, die große Abteilung der Young Tigers, die Kindern und Jugendlichen mit einem umfangreichen Hygienekonzept die Gelegenheit gab, wieder Eishockey zu spielen, muss im Vollsprint bremsen. Am Freitag aber haben die Nürnberg Ice Tigers aus der derzeit nur selten gelobten Deutschen Eishockey Liga vor ihrer Kabine eine Kerze angezündet.

Sollte die DEL am 18. Dezember doch noch in ihre 26. Spielzeit starten, wären die Ice Tigers zum 26. Mal mit dabei - und zwar egal unter welchen Umständen. Nachdem der Klub am Vormittag noch bekanntgegeben hatte, dass auch die beiden Torhüter Niklas Treutle (zu den Ravensburg Towerstars in die DEL2) und Ilya Sharipov (zum Oberligisten Hamm) bis zum 30. November verliehen werden, überraschte die Pressemitteilung am Nachmittag das von guten Nachrichten zuletzt eher nicht verwöhnte Eishockeyland.

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"Signifikanter" Gehaltsverzicht

"Dass wir heute die Zusage zur Teilnahme an der neuen Saison geben können, ist das Resultat eines riesigen Kraftakts aller Partner, Mitarbeiter und unserer Mannschaft in den vergangenen Monaten", wird Wolfgang Gastner in der Pressemitteilung zitiert. Der Geschäftsführer hatte schon zu Beginn der Woche angekündigt, dass nahezu alle Spieler zu einem weiteren "signifikanten" Gehaltsverzicht bereit waren und dass es vor allem dem neuen Hauptsponsor zu verdanken sei, dass eine Teilnahme an der Saison auch ohne Zuschauereinnahmen wirtschaftlich vertretbar sei. "Ein ganz besonderer Dank gilt unserem Hauptsponsor NCP, ohne dessen herausragendes Engagement es niemals funktioniert hätte."

Dazu sind viele Sponsorenverträge natürlich daran gebunden, dass die Spiele der Ice Tigers nicht in einer leeren Arena stattfinden. Es gibt Werbepartner, die Banden gebucht haben, die bei Fernsehübertragungen nur selten zu sehen sind, die ihre Produkte auf dem Videowürfel oder auf dem LED-Band im Oberrang präsentieren. Sponsoren also, die daraufsetzen, dass ihre Werbung von möglichst vielen Menschen gesehen wird. Dazu werden auch die Logen nicht besetzt sein. Und trotzdem werden viele dieser Partner die Ice Tigers auch in einer sehr wahrscheinlichen Geistersaison unterstützen.

Trainingsstart am 1. Dezember

Am 1. Dezember wollen die Ice Tigers ins Training einsteigen – natürlich mit den zehn Spielern, die sich derzeit mit Zweit- und Oberligisten auf den Saisonstart vorbereiten. Am 11. November soll der MagentaSport-Cup starten, mit zehn DEL-Mannschaften, aber ohne Zuschauer und ohne die Ice Tigers. In Nürnberg aber leuchtet immerhin schon wieder eine Kerze in der Dunkelheit.