Roth-Absage: Drei Fragen an Veranstalter Felix Walchshöfer

27.3.2020, 18:35 Uhr

Verbreitet Optimismus für die Challenge Roth im kommenden Jahr: Veranstalter Felix Walchshöfer. © Mark Johnston

NZ: Herr Walchshöfer, Zuspruch oder Frust? Wie war die Resonanz der Athletinnen und Athleten auf die Absage des Challenge Roth?

Walchshöfer: Der Zuspruch ist großartig. Die überwältigende Mehrheit der Leute in den sozialen Netzwerken unterstützt uns. Ein paar Beispiele: Ein Athlet aus Amerika, der noch nie in Roth war und in den nächsten Jahren einmal starten will, möchte spenden. Er sagt: Roth darf nicht untergehen! Wir zahlen ja nicht nur den angemeldeten Athleten die Startgebühr abzüglich einer Verwaltungsgebühr zurück, auch die Stände der Triathlon-Messe haben wir angeschrieben. Es sind sehr viele kleine Unternehmen dabei. Auch da gab es die Antwort: Lasst das Geld für nächstes Jahr stehen. Wir erleben sehr viel Solidarität. Einige Athleten wollen trotz der Absage am 5. Juli in den Landkreis kommen und auf der Strecke dann einfach trainieren, wenn es die Lage zulässt. Das ist natürlich eine gute Nachricht für die Beherbergungsbetriebe.

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NZ: Ein Sport an der frischen Luft, eine Einzelsportart dazu – war die Absage des Challenge Roth tatsächlich alternativlos, wie Sie sagen?

Walchshöfer: Ja, wir haben keine andere Möglichkeit gesehen. Auch die Genehmigungsbehörde in Roth war der Ansicht, dass es keine Chance geben wird. Wir wollten sowohl bei den Helfern als auch bei den Athleten die Unsicherheit aufheben und nicht in eine ähnliche Situation kommen wie OIympia. Einige Athleten können zur Vorbereitung gar nicht trainieren, andere nur eingeschränkt. Es steckt aber ja noch viel mehr dahinter: Selbst wenn die Pandemie bis Juli abgeebbt sein sollte, können wir kurz danach nicht Ärzte für unser Rennen abziehen. Diese werden woanders viel dringender gebraucht. Das gehört sich deshalb einfach nicht. Und wie hätten wir in einer solchen Situation ausgelassen feiern sollen? Dann verschieben wir das lieber auf 2021.

NZ: Der dreifache Hawaii-Sieger und Weltrekordler Jan Frodeno hat bereits angekündigt, 2021 in Roth zu starten. Gibt es schon weitere Athleten, die zugesagt haben?

Walchshöfer: Es freut mich extrem, dass sich Jan für Roth ausspricht. Das ehrt uns ungemein. Auch Sebastian Kienle würde gerne nächstes Jahr bei uns wieder starten. Mit ihm habe ich schon telefoniert. Ich bin daher generell optimistisch, dass wir auch 2021 wieder ein Weltklasse-Starterfeld haben werden.