Joggen

Schöne Laufstrecken: Halbmarathon durch die Fränkische Schweiz

9.6.2021, 07:21 Uhr

Mit dem Laufen hat Adolf Bernds von einem Tag auf den anderen begonnen. Da war er schon 62 Jahre alt. "Ein Freund sagte mir, dass er einen Halbmarathon gelaufen sei. Ich habe ihn dafür bewundert, aber er meinte, dass sei gar nicht schwer, wenn man sich systamtisch vorbereitet", erzählt er. Bernds' Interesse war geweckt.

Er meldete sich für den Nikolauslauf in Forchheim über fünf Kilometer an. und begann, nach einem Plan zu trainieren. "Der Wettlauf ist mir nicht gerade leicht gefallen, aber ich habe ihn geschafft", so Bernds. Das Erfolgserlebnis ließ ihn dabei bleiben, er meldete sich beim Lauftreff in seinem Heimatort Baiersdorf an.


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Inzwischen ist Bernds 65 Jahre alt, seit kurzem Rentner und längst beim Halbmarathon angekommen. 21 Kilometer ist auch seine Lieblingsstrecke lang. "Sie fasziniert mich immer wieder", sagt Bernds. Und das ist kein Wunder: Denn vom Baiersdorfer Ortsteil Hagenau im Regnitztal, wo er wohnt, führt der Lauf quer durch die Fränkische Schweiz.

Hier geht es zur Lieblingsstrecke von Adolf Bernds. © OpenStreetMap-Mitwirkende © OpenStreetMap-Mitwirkende

"Die abwechslungsreichste Laufstrecke, die ich kenne"

Besonders gefällt ihm, dass sich auf der Route interessante Ortschaften mit abgeschiedener Natur abwechseln. "Es ist überhaupt die abwechslungsreichste Laufstrecke, die ich kenne." Mit Straße, Schotterweg, Feld- und Waldweg sei der Untergrund immer wieder anders. Das Höhenprofil ist markant, es geht auf und ab. Der Höhenunterschied auf der Gesamtstrecke beträgt gut 100 Meter. Am höchsten Punkt geht der Weg am Hang des Hetzles Berges entlang, von dort, so Bernds, habe man einen wunderbaren Ausblick ins Regnitztal.

Auf der Strecke gibt es am Rand viel zu entdecken - wie etwa diesen Hochsitz mit Brunnen. © erl-laufserie-20210601-141351_app11_03.jpg, NN

An dieser Stelle befindet man sich auch schon im Naturpark Fränkische Schweiz-Frankenjura. Vor dem Wohngebiet von Kersbach kommt man an Karpfenweihern vorbei, direkt dahinter läuft man auf einem Waldweg über Baumwurzeln entlang. In Pinzberg säumen ein alter Brunnen und die alte Schmiede jeweils rechts und links die Straße. "Beides sind beindruckende Fachwerkbauten."

Vorbei an der Milchtankstelle

Es geht nun bergauf, durch das kleine, beschauliche Dorf Elsenberg, das noch zu Pinzberg gehört. Bei Gaiganz passiert man eine Milchtankstelle, bei der man sich mit selbst erzeugter Milch und Käse eindecken kann. Es folgt der stille Ort Hetzles und schließlich Effeltrich, dort kommt man an einer schönen alten Dorflinde vorbei und unmittelbar danach an der alten, gut erhaltenen Wehrkirche.

Die Runde bietet viel Abwechslung, doch sie lässt sich noch variieren: „Da ich sie öfter laufe, schlage ich manchmal die entgegengesetzte Richtung ein.“ Auch dann bleibt die Strecke mit ihren 21 Kilometern nur Fortgeschrittenen mit sehr guter Kondition zu empfehlen. Eine Möglichkeit abzukürzen, gibt es theoretisch. „Noch vor Hetzles kann man rechts abbiegen, um runter nach Effeltrich zu laufen. Damit würde man die Strecke abkürzen“, sagt Bernds.

Auch Nordic Walking ist möglich

Er selbst ist die Strecke schon mit Nordic-Walking-Stöcken gelaufen. „Das dauert dann aber gut 3,5 Stunden und dient mir dazu, mich an die zeitliche Länge eines Marathons zu gewöhnen.“ Auf dem Mountainbike ist er sie aber ebenfalls bereits abgefahren, als Ausgleich zum Laufen.

Seinen ersten Halbmarathon ist Bernds zusammen mit anderen Athleten seines Lauftreffs in Salzburg gelaufen - und gleich unter zwei Stunden geblieben. „Das war für mich ein großer Erfolg mit 63 Jahren“, sagt er. Insgesamt fünf Halbmarathons bei Wettkämpfen hat er seitdem absolviert. Sein nächstes Ziel ist anspruchsvoller: ein Stadtmarathon im kommenden Herbst. Trainieren wird Bernds dafür natürlich im Regnitztal und der Fränkischen Schweiz - auf seiner Lieblingsstrecke.