Nach zwei Wochen

Taktik, Tore, auffällige Spieler: So läuft die Vorbereitung bei der SpVgg Greuther Fürth

18.12.2022, 13:00 Uhr

"Wenn alle fit sind, ist das eine richtig geile Truppe": Alexander Zorniger schwärmt von seinem Team. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Taktikfreunde hätten dieser Tage große Freude, dem Kleeblatt beim Fußballspielen zuzuschauen. In den Testspielen probiert Alexander Zorniger sehr vieles aus, um dem erfolgreichen Hinrunden-Abschluss eine möglichst erfolgreiche Rückrunde folgen zu lassen. Beim jüngsten Testspiel in Ingolstadt (3:1) begannen die Fürther beide Halbzeiten mit dem in der Liga so erfolgreichen 3-4-1-2, probierten sich aber auch in einem 4-4-2 mit Mittelfeldraute aus.

Der neue Fürther Trainer will nicht nur einen Plan A haben, sondern taktisch möglichst flexibel sein, um auf jeden Gegner reagieren zu können. Neben der Formation mit einer defensiven Dreierkette und sehr offensiven Außenverteidigern setzt Zorniger auch auf einen Viererkette - die ihm beim ersten Test in Erlangen aber noch nicht so zusagte. Am vergangenen Donnerstag in Ingolstadt war er schon zufriedener. "Die Viererkette hat besser ausgesehen", sagte er nach dem Spiel. "Das Durchschieben war besser."

Auch beim letzten Test vor Weihnachten am Dienstag in Hoffenheim (unter Ausschluss der Öffentlichkeit) wird Zorniger wieder das Verhalten in beiden taktischen Formationen einüben lassen, "wir wollen uns auf die beiden Systeme fokussieren", sagt er. "Ein 4-4-2 wäre auch kein Problem für die Jungs, weil wir es da mit zwei Linien kompakt halten können. Und auch das 5-4-1, das wir in den Schlussminuten gegen Bielefeld gespielt haben, müsste drin sein."

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Mit vier möglichen Aufstellungen wäre das Kleeblatt für alle Eventualitäten gewappnet - und nur schwer ausrechenbar. "Die taktische Flexibilität kriegen wir hin", so Zorniger. "Jetzt kommt es drauf an, wie die Spieler es ausfüllen." Der Test gegen einen Bundesligisten wird da ein guter Indikator sein, um zu erkennen, wie weit die Mannschaft zum Jahresende schon ist. Die ersten beiden Gegner aus der Bayernliga und der dritten Liga waren "das Level, das wir schlagen müssen", betont der Trainer - der trotzdem sehr zufrieden war, wie "hochgradig seriös" seine Spieler die beiden Partien angingen.

Eine Baustelle, an der im Januar verstärkt gearbeitet werden soll, hat Zorniger in den vergangenen 180 Minuten ausgemacht. "Wir müssen ganz viel kreieren, damit wir einen Benefit haben", sagte Zorniger in Ingolstadt. "In der ersten Halbzeit sind wir dreimal aufs Tor zugelaufen, da muss einfach was dabei rauskommen. Wir haben viele junge Spieler, die aber alle viel Qualität haben. Deshalb erwarte ich mir schon, dass wir mit den Torchancen noch sorgsamer umgehen, dass wir zumindest wissen, was wir in diesen Situationen machen müssen."

Lob für Julian Green

Inzwischen hat sich Zorniger auch ein besseres Bild von seinem Aufgebot gemacht - und will zwei Spieler besonders hervorheben - wobei einer in Zornigers Anfangsphase kaum keine Rolle spielte. Wie sich Julian Green in den Testspielen präsentierte, wie er immer wieder gute Pässe durch die Schnittstellen der gegnerischen Abwehr spielte, imponierte Zorniger - neben dessen verbesserter Defensivarbeit. "Ich finde, dass Ju sehr auffällig war auf der Zehnerposition. Vor allem das ständige Online-Sein im Defensiven, das er nicht im Blut hat, fand ich extrem gut."

Wie seine beiden Vorgänger schwärmt Zorniger aber auch von seinem Kapitän, den er zweimal im Angriff und nicht auf der Zehn einsetzte. "Ganz viel, was Brane macht, hat Hand und Fuß", lobt der Trainer, der sich jetzt schon auf die Rückrunde freut. "Wenn alle fit sind", sagt er, "ist das eine richtig geile Truppe."