Still und heimlich: Bader bleibt bis 2017

14.11.2012, 11:39 Uhr

Martin Bader (rechts) soll zusammen mit Dieter Hecking längerfristig ein Erfolgsgespann beim Club bilden. © Matejka

  Dass ihn der Aufsichtsrat darum gebeten hatte, seinen Arbeitsvertrag vorzeitig um gleich vier Jahre bis 2017 zu verlängern, war schon seit ein paar Monaten bekannt. Dass Sportvorstand Martin Bader vor circa zwei Wochen nun auch tatsächlich unterschrieben hat, ist dagegen neu.

Heimlich, still und leise hat sich der neben Finanzvorstand Ralf Woy mit Abstand mächtigste Mann beim 1. FC Nürnberg langfristig an den Club gebunden. Warum die Top-Meldung bislang geheim gehalten wurde von den zuständigen Gremien, konnte auch Bader nicht ganz nachvollziehen. Sei’s drum. Der 44-Jährige  wertet das Vertrauen des Aufsichtsrates vor allem als Beleg für die Qualität seiner täglichen Arbeit.

Bei Zusammentreffen des neunköpfigen Aufsichtsrats befand sich die Personalie Bader zuletzt ganz oben auf der Tagesordnung, auch wenn wenig nach außen drang. Stand zunächst eine Umwandlung des laufenden Vertrages bis 2015 in Aussicht, wollte das Gremium den 44-Jährigen schließlich doch längerfristig in leitender Funktion sehen. Dies hatte  Aufsichtsrat-Chef Klaus Schramm auch dem kicker gegenüber zu Protokoll gegeben: „Die große Mehrheit der Mitglieder ist für eine längere Laufzeit. Herr Bader macht seit Jahren einen sehr guten Job, warum nicht noch viele Jahre mehr“. 

Mit Schramm hatte sich Bader bereits vorab über ein weiteres Engagement unterhalten. “Das Gespräch verlief absolut positiv“, hatte Nürnbergs Sportvorstand bereits damals seine Bereitschaft signalisisiert, länger am Valznerweiher zu wirken. “Es gibt für mich keinen Grund, nicht zu verlängern, wenn der Aufsichtsrat dies auch will“, diktierte Bader dem kicker damals in den Notizblock. Der Sportökonom, der an der Uni Bayreuth einst sein Diplom machte, arbeitet seit rund neun Jahren für den Club. Er steht für die Kontinuität, die er selbst als einen Grund anführt, warum dieser – auch seit Dieter Hecking die Mannschaft trainiert (Vertrag bis 2014) – so gut dasteht.

Werbung
Werbung



Seit Frühjahr 2004 gestaltet Bader die sportliche Entwicklung. Bis Oktober 2010, als durch die Etablierung einer Doppelspitze die FCN-Führung neu strukturiert wurde, war der heutige Sportvorstand als Sportdirektor tätig. Vor seinem Amtsantritt hatte Bader in der Hauptstadt bei Hertha BSC gearbeitet.

Mit seinem neuen Sportdirektor kehrte der Club im Sommer 2004 in die Bundesliga zurück. Insgesamt hielt sich der FCN in sieben der sich anschließenden acht Jahre in Deutschlands höchster Spielklasse auf. Diese Bilanz ist ein Pfund mit dem Bader, der länger die sportlichen Geschicke leitet als alle Vorgänger, in Vertragsverhandlungen wuchern kann und das sich jetzt bereits auszahlte.  Textil-Unternehmer Schramm will die Nürnberger Erfolgsgeschichte mit Bader weiterspinnen. Und er wollte – wie er dem kicker sagte - “das Thema vom Tisch haben“. Schramm wusste schon vor Beginn der laufenden Spielzeit: “Wenn die Saison läuft, kommen andere Sorgen.“ Bader selbst zeigte sich damals über das ausgedehnte Angebot überrascht: Eigentlich bin ich ein Fan von kürzeren Sachen“, kommentierte der Schwabe im Sommer auf Anfrage des Fachmagazins – eine Einigung auf die verlängerte Laufzeit gab's trotzdem.