Timm Klose: Der Club-Spieler der Hinrunde

27.12.2012, 17:24 Uhr

Er ist der Club-Spieler der Hinrunde: Timm Klose. © Sportfoto Zink / DaMa

Vor Saisonbeginn trugen sich viele, die Kloses überzeugende Leistungen nun mit einer 1,8 prämierten, mit Bedenken, als es um die Neubesetzung der Nürnberger Innenverteidigung ging. Das Vakuum war offensichtlich, das nach den Abgängen von Philipp Wollscheid und Dominic Maroh entstanden war. Ein Spieler, den man dabei kaum auf dem Zettel gehabt hatte, machte sich 2012/13 vom ersten Spieltag daran, es zu stopfen – mit respektablem Durchhaltevermögen.

Auch in die Spielzeit 2011/12 war der 1,93-Meter-Hüne vielversprechend gestartet. Nach dem Ausfall von Per Nilsson hatte Klose im Abwehrzentrum gefällige Leistungen gezeigt und sich so rasch für erste Länderspiel-Auftritte im Dress der Schweizer Nationalmannschaft empfohlen. Doch im November 2011 folgte die Partie, die den damaligen Club-Neuzugang massiv ausbremste. Bei der 1:2-Heimpleite gegen den SC Freiburg verschuldete er durch eine schlampige Rückgabe den Elfmeter, der - nachfolgend verwandelt - den Endstand bedeutete. Klose war nach Spielende aufgelöst, ging mit sich harsch ins Gericht und stürzte in ein Loch, aus dem er im weiteren Saisonverlauf nicht mehr herausfand. Eine Woche später absolvierte der gebürtige Frankfurter, der mit der “Nati“ überdies die EM-Teilnahme verpasste, auf Schalke sein zwischenzeitlich letztes Bundesliga-Spiel.

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Soweit die Vorgeschichte: In der laufenden Saison kehrte Klose in die Startelf zurück – mit stabil guten Leistungen. Wirkte er beim Pflichtspiel-Auftakt - dem Pokal-Aus in Havelse - noch hölzern, ohne Bindung zu den Nebenleuten, steigerte er sich nachfolgend enorm. Beginnend mit dem erfolgreich gestalteten Liga-Einstieg in Hamburg strahlte er in Nürnbergs Abwehrzentrale große Präsenz aus. In Gladbach kombinierte der 24-Jährige nicht nur Zweikampfstärke und Übersicht, sondern steuerte mit seiner Kopfballverlängerung auch einen Treffer zum 3:2-Auswärtscoup bei.

Auch als es in Nürnbergs Defensive anschließend drunter und drüber ging, war der Mann, der alle 17 Hinrunden-Partien von Beginn an bestritt, in Sachen Zuverlässigkeit einer der wenigen sicheren Kantonisten im Club-Dress. Und selbst Rückschläge scheinen Klose nicht mehr aus der Bahn zu werfen. Dies demonstrierte er nach dem 0:1 auf Schalke eindrucksvoll. In Gelsenkirchen hatte auch er folgenschwer gepatzt, Jefferson Farfans Siegtreffer durch einen leichtsinnigen Pass auf den Weg gebracht. Am nächsten Spieltag meldete sich der Schweizer mit einer überzeugenden Leistung zurück und half damit einer zusehends sichereren Defensive - einschließlich Nebenmann Nilsson - zusehends sicherer zu werden.

Der FCN hat es Klose zu großen Teilen zu verdanken, dass er mit 22 Gegentreffern die sechstbeste Abwehr der Liga sein Eigen nennt. Und auch einem zweiten Torerfolg in der laufenden Saison war Klose nahe: Beim 0:0 im Frankenderby schnappte er sich den Ball und trieb ihn energisch in den Fürther Strafraum, ehe sein vehementer Sololauf dort gestoppt wurde.

Mit 1,8 ist der verhinderte Derby-Held der Club-Spieler der Hinrunde. Seine 17 Liga-Auftritte wurden von den Usern durchschnittlich mit 2,71 bewertet. Die Sportredaktion vergibt für seine Leistung die 2,65. Beim kicker steht er bei einer glatten Drei - rangiert damit "im weiteren Kreis“ der besten Innenverteidiger in Deutschland Eliteklasse.