Trotz neuem Gegner: Nürnberger Boxer Awdijan siegt in Tschechien

28.9.2020, 17:20 Uhr

Es war nicht der erhoffte Knockout, dennoch ein erfreuliches Comeback nach knapp einem Jahr Pause: Junioren-Boxweltmeister Wanik Awdijan hat sich mit einem klaren Punktsieg bei seinem Trip ins Nachbarland zurückgemeldet.

Improvisation war nötig

Kampf Nummer 27, Sieg Nummer 26 – Zweifel hatte es an dem Erfolgserlebnis in der tschechischen Stadt Usti nad Labem ohnehin nicht gegeben. Wanik Awdijan war höchst zuversichtlich und nach der langen Pause extrem aufgeladen. Der 25-Jährige strebte einen K.o. an, allzu viele hat er bislang nicht in seiner boxerischen Vita stehen, weshalb der Nürnberger sehr an seiner Schlaghärte gearbeitet hatte. Doch planen lässt sich ein vorzeitiger Sieg nur bedingt.

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Schon die Umstände vor dem ersten Gong ließen erahnen, dass bei der Veranstaltung von S.E.S.-Boxing improvisiert werden musste. Im Duell um die tschechische Meisterschaft, das als ein Höhepunkt des Abends auserkoren worden war, musste ein Kämpfer passen. Die kurzfristige Lösung: Awdijans angedachter Kontrahent sprang ein, und stattdessen bekam es der Nürnberger mit einem Lokalmatador zu tun.

"Er hat es locker über die Bühne gebracht, nach fast einem Jahr Pause war das in Ordnung", fasste Trainer, Mentor und Manager Alex Awdijan die Eindrücke der insgesamt einseitigen sechs Runden zusammen. Was er nicht sagte: Hätten die Awdijans dem spontanen Rollentausch nicht zugestimmt, wäre die Tür für weitere Kämpfe bei S.E.S wohl zu gewesen.

"Er wurde wiederbelebt"

Im Ring präsentierte sich der Nürnberger beinahe so, als hätte er keine unfreiwillige Zwangspause hinter sich. Awdijan musste zwar eine Gewichtsklasse nach oben rutschen, aber auch gegen den im Supermittelgewicht angesiedelten und damit ein paar Kilo schwereren Pavel Albrecht hatte er keine Probleme.



"Ein kleiner Hauer mit Nehmerqualitäten", beschrieb Awdijan die Qualitäten des Kontrahenten, die jedoch nicht reichen sollten, um dem Nürnberger gefährlich zu werden. Im Gegenteil: Awdijan diktierte das Geschehen und hatte Albrecht nach einem schweren Leberhaken am Boden. Insgesamt 28 Sekunden, so zählte Alex Awdijan später nach, durfte sich der Lokalmatador Zeit lassen, um den drohenden Knockout zu vermeiden. "Er wurde wiederbelebt", spottete der Trainer.