"Unterstützung zugesichert": Sponsoren stehen Fürth zur Seite

21.3.2020, 14:12 Uhr

Positiv überrascht von der zahlreichen Unterstützung der Sponsoren: Kleeblatt-Geschäftsführer Holger Schwiewagner. © Sportfoto Zink / WoZi, NN

Der Spruch fährt jeden Tag auf einem Bus durch die Stadt, auch auf Plakaten ist er immer wieder zu sehen. Er soll die Menschen in den Ronhof locken, sie neugierig machen auf den Fußball beim Kleeblatt. Dieser Tage aber zeigt sich, wie viel wirklich dahinter steckt, wenn die Verantwortlichen der Spielvereinigung Greuther Fürth mit "wir zusammen, statt du alleine" die Gemeinschaft betonen. Das öffentliche Leben steht weitgehend still, selbst der Fußball hat spät eingesehen, dass er sich dem Coronavirus nicht widersetzen kann und die Saison erst einmal unterbrochen.

Doch so einfach wie in manch anderer Sportart ist es nicht, es geht beim Fußball ja auch immer um Geld. Sehr viel Geld. Überall im Land betonen die Manager, vor welch existenziellen Problemen sie bald stehen könnten, wenn der Ball weiter ruht und damit auch die Einnahmen ausbleiben. Auch Holger Schwiewagner muss sich mit diesen Problemen befassen, die vergangenen Tage haben dem Geschäftsführer des Kleeblatts aber auch Mut gemacht.

"Extrem angespannt"

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Denn das Loch in der Kasse wird, das zeichnet sich immer mehr ab, nicht ganz so groß, wie mancher sich vielleicht als Horrorszenario ausgemalt hat. Denn viele Sponsoren haben ihre Unterstützung zugesichert – auch wenn sie momentan nicht den großen Werbeeffekt erwarten dürfen. "Vom Malermeister Appis über Martin Bauer bis zu unserem Ärmelsponsor BVUK haben sich viele gemeldet und uns ihre Unterstützung zugesichert", sagt der 42 Jahre alte Schwiewagner. "Das ist ein sehr großer Vertrauensvorschuss, denn all unsere Partner haben momentan ja mit ähnlichen Sorgen, Nöten und Existenzängsten zu tun."

Schwiewagner und seine Kollegen haben natürlich dafür geworben, dass es aber gar so viele Sponsoren sind, die "ihre Leistung weiter erbringen, obwohl sie von uns keine Gegenleistung bekommen", das hat den Geschäftsführer schon überrascht. Über konkrete Summen will er nicht sprechen, deutet allerdings an, dass die Zuneigung vieler Geldgeber dem Kleeblatt zwar gut tut, dass die "Situation aber immer noch extrem angespannt" ist. Bei einem kleinen Verein wie der Spielvereinigung sogar noch ein bisschen mehr, schließlich sind weder Sponsorengelder noch Ticketeinnahmen der größte Faktor im Saisonbudget. Das Kleeblatt ist extrem abhängig von Fernsehgeldern – und von diesen steht derzeit noch die letzte Tranche aus, die die Rechteinhaber für die verbleibenden neun Saisonspiele bezahlen würden. Das tun sie derzeit nicht, sie können ihren Kunden ja nichts anbieten. "Und sie sind natürlich auch ihren Aktionären verpflichtet", sagt Schwiewagner.

Zurück zum Training

Deshalb könnte sich auch die Spielvereinigung mit Geisterspielen anfreunden, wie sie in dieser Woche von mehreren Funktionären gefordert wurden. Der Fürther Geschäftsführer mag den Ausdruck zwar nicht, er hält Fußball ohne Zuschauer im Stadion aber für unabdingbar, um den Vereinen das Überleben zu sichern. Von etwaigen Wettbewerbsnachteilen durch Quarantäne einzelner Spieler will er nicht sprechen, "es wird immer Situationen geben, in denen man nicht den gesamten Kader zur Verfügung hat", sagt Schwiewagner, "man muss möglicherweise in Kauf nehmen, nicht so stark zu sein, aber dafür seine Existenz zu sichern." Um trotzdem möglichst stark zu sein, wollte das Kleeblatt ursprünglich ab Montag wieder gemeinsam trainieren. Am Freitagabend entschieden die Verantwortlichen aber, dass die Spieler auch nächste Woche nur individuell arbeiten sollen.