Wettstreit der Valentinis: Familien-Duell in Karlsruhe

Mit fünf Jahren begann Enrico Valentini mit dem Fußball. In Zabo aufgewachsen, kam natürlich nur ein Verein in Frage: Der Club. Dort durchlief der Deutsch-Italiener alle Jugendmannschaften und kam auch in der U23 in der Regionalliga insgesamt 57 mal zum Einsatz. Als Valentini 2010 keinen Profi-Vertrag vom FCN erhielt, wechselte er zum VfR Aalen in die 3. Liga - wo er in seinem zweiten Jahr den Aufstieg feiern konnte und als etablierter Zweitliga-Spieler schließlich beim traditionsreichen Karlsruher SC landete.

An die Duelle gegen die alte Liebe hat sich Enrico bereits gewöhnt. "Die ersten, großen Emotionen sind raus. Ich habe ja schon vier Spiele gegen den Club bestritten", stellt der 27-jährige gegenüber dem kicker nun nüchtern fest. Eine Besonderheit hat die Partie am Sonntag dennoch: Enricos Schwester Luana ist beim FCN als Pressesprecherin tätig, seine Eltern führen einen Gastronomiebetrieb in Zabo. Die Wurzeln der Familie liegen also weiterhin in der Noris.

Vor dem Familien-Duell der besonderen Art zählt all dies aber nicht. Bei seinem neuen Verein in Karlsruhe entwickelte sich der gebürtige Nürnberger zur Stammkraft, in der laufenden Saison stand er in jedem Pflichtspiel auf dem Platz.

Obwohl Valentini eine gelernte Offensivkraft ist, spielte er sich in Karlsruhe zuletzt auf der Position des Rechtsverteidigers fest - und überzeugte dort auch seinen rotationsfreudigen Trainer Thomas Oral, Woche für Woche auf ihn zu setzen. Vielleicht kehrt Enrico eines Tages in seine Heimat zurück - einen gestandenen Spieler wie ihn könnte man beim Club sicher gebrauchen.