Bosch-Chef Denner warnt vor Verlust Tausender Jobs

4.5.2017, 17:50 Uhr

In der Vergangenheit seien zweifellos Fehler gemacht worden, räumte Denner zwar bei der Bilanzvorlage des weltgrößten Kfz-Zulieferers unter Bezug auf den VW-Abgasskandal ein. Doch das dürfe jetzt nicht dazu führen, "eine ganze Technologie zu töten". Zugleich versicherte er: "Der Diesel ist ein sauberer Antrieb. Nicht nur im Labor, auch auf der Straße, mit bereits vorhandenen Technologien". Diesen Beweis werde man antreten.

Denner erklärte, aus seiner Sicht werde die Debatte über den Diesel zu wenig faktenorientiert geführt. So seien beispielsweise die CO2-Ziele der Bundesregierung ohne den Diesel nicht zu schaffen. Und natürlich sei saubere Luft in Städten wichtig. "Aber: Was nützt saubere Luft, wenn sie keine Jobs mehr haben?" Allein bei Bosch hingen weltweit im Moment 50.000 Stellen am Diesel, 15.000 davon in Deutschland. In der Region zählt dazu zum Beispiel das Werk in Bamberg.

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Umsatzplus von 3,6 Prozent

Vom Abgasskandal ist Bosch unmittelbar betroffen. Die Software zur Motorsteuerung, die der VW-Konzern zur Manipulation benutzte, hatte der Autobauer bei Bosch gekauft. Die Behörden in den USA ermittelten und ermitteln deshalb zum Teil noch auch gegen den Kfz-Zulieferer. Parallel setzt sich die deutsche Bundesregierung auf Druck der Autolobby gerade stark auf EU-Ebene dafür ein, keine zu strengen Konsequenzen aus dem Skandal zu ziehen.

Im vergangenen Jahr hat Bosch seinen Umsatz um 3,6 Prozent auf 73,1 Milliarden Euro gesteigert, ein Plus von 3,6 Prozent. Das operative Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern betrug 4,3 Milliarden Euro, die operative Rendite damit 5,8 Prozent. Neben Bamberg produziert das Unternehmen in der Region in zwei Werken in Nürnberg sowie je einem in Ansbach und in Gunzenhausen.