Corona-Krise: Deutsche Bank hält Firmen in der Region für robust

28.5.2020, 12:55 Uhr

Und auch in der Corona-Pandemie erweist sich das Mix an Branchen und Unternehmensformen als hilfreich. "Für die Region lässt sich sagen, dass die Unternehmen robust aufgestellt sind", konstatiert Dietmar Amend, Sprecher der lokalen Geschäftsleitung.

Das klingt zwar nicht mehr so euphorisch wie vor einem Jahr, als Amend der Region bescheinigte, "hervorragend" aufgestellt zu sein. Das verhaltenere Zeugnis ist aber nicht verwunderlich. Denn "natürlich" erwarte man auch im Geschäftsgebiet Bayern Nord, das von Nürnberg aus gelenkt wird, Kreditausfälle. Die Risikovorsorge ist im ersten Quartal entsprechend gestiegen.

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Um die Ausfälle so gering wie möglich zu halten, spreche die Bank mit ihren Firmenkunden über KfW-Kredite und Hilfen zur Liquidität. Damit zeige das Institut - wie viele Wettbewerber -, dass sie ihre Kunden in der Krise nicht im Regen stehen lasse. Amend sieht die Banken-Branche daher als "Teil der Lösung". Auch den Privatkunden will die Deutsche Bank entgegen kommen, wenn diese wegen der Coronakrise Schwierigkeiten haben, ihre Kredite zu bedienen. Die Nachfrage nach Darlehens-Stundungen werde in den kommenden Wochen zunehmen, so die Prognose.

Einbruch bei Immobilien unwahrscheinlich

Mit einem spürbaren Einbruch bei den Immobilienpreisen in der Region rechnet das Geldhaus derweil nicht. Und wenn, dann sei ein Rückgang eher bei gewerblichen Immobilien als bei Wohnimmobilien zu erwarten, sagt Dieter Gobernatz, der in der Region Bayern Nord das Geschäft mit Privatkunden leitet. Das Angebot sei aber in beiden Bereichen "vielerorts immer noch knapp, so dass ein starker Preisverfall eher unwahrscheinlich ist."

Im vergangenen Jahr ist das Geschäft mit Baufinanzierungen den Angaben der Bank zufolge gut gelaufen. Das Kreditvolumen - inklusive Konsumentenkredite - ist in der Region 2019 um 2,5 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gestiegen, davon 560 Millionen Euro im Stadtgebiet Nürnberg.

Insgesamt lag das Geschäftsvolumen Ende 2019 bei sieben Milliarden Euro, 2,6 Milliarden davon in Nürnberg. Das entspricht einem Zuwachs von 12,3 Prozent gegenüber 2018. "Wir sind mit dem Geschäftsjahr 2019 sehr zufrieden", betont denn auch Amend. Zum Geschäftsvolumen zählt die Bank neben den Krediten die Einlagen, also das Geld, das die Kunden zum Beispiel auf Tagesgeldkonten liegen haben. Dazu kommt als dritte Größe das Depotvolumen, also das Kapital, das die Kunden in ihren Wertpapierdepots angelegt haben. Die Zahl der Kunden blieb im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant bei etwa 185.000, davon 67.000 im Stadtgebiet Nürnberg. Hier unterhält das Geldhaus aktuell fünf Filialen. Dazu kommen Geschäftsstellen in Aschaffenburg, Bamberg, Bayreuth, Coburg, Erlangen, Fürth und Würzburg. Die Zahl der Beschäftigten liegt unverändert bei 184.

Aktien "unverzichtbar"

Trotz des niedrigen Zinsniveaus haben die Kunden kräftig in sichere Anlagen investiert. Das Einlagenvolumen ist 2019 kräftig um 12,6 Prozent auf drei Milliarden Euro gestiegen. Noch deutlicher ist das Depotvolumen gestiegen - um 17,2 Prozent auf etwa 2,6 Milliarden Euro. Das liegt zum einen an der guten Entwicklung der Börsen im vergangenen Jahr. Zum anderen suchen viele Kunden eine Alternative zu den schlecht verzinsten sicheren Anlageformen. Wer langfristig investiere, für den seien Aktien und Aktienfonds "unverzichtbar", findet Gobernatz. Daran ändere selbst die Tatsache nichts, dass es an den Märkten auch drastisch nach unten gehen könne, wie die vergangenen Wochen gezeigt hätten.


Hier finden Sie täglich aktualisiert die Zahl der Corona-Infizierten in der Region. Die weltweiten Fallzahlen können Sie an dieser Stelle abrufen. Über aktuelle Entwicklungen in der Corona-Krise


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