Klopapier, Streaming, Onlinehandel: Diese Unternehmen profitieren von Corona

26.3.2020, 17:31 Uhr
Am Abend Zeit zum faulenzen, das heißt: Ein Buch lesen, Kreuzworträtsel lösen, für die Kinder ein Malbuch? Viele haben die letzten Tage, bevor der Einzelhandel in Nürnberg aufgrund der neuen Bestimmungen schließen musste, noch schnell einen ganzen Vorrat an Büchern gekauft, erklären Vertreter aus dem lokalen Buchhandel. Seitdem ist allerdings eher Schicht im Schacht - Die wenigsten nutzen den Onlineshop ihres lokalen Buchhändlers, meist profitieren die Großhändler. Fazit: Zunächst starker Andrang, jetzt die Flaute.
1 / 10

Am Abend Zeit zum faulenzen, das heißt: Ein Buch lesen, Kreuzworträtsel lösen

Am Abend Zeit zum faulenzen, das heißt: Ein Buch lesen, Kreuzworträtsel lösen, für die Kinder ein Malbuch? Viele haben die letzten Tage, bevor der Einzelhandel in Nürnberg aufgrund der neuen Bestimmungen schließen musste, noch schnell einen ganzen Vorrat an Büchern gekauft, erklären Vertreter aus dem lokalen Buchhandel. Seitdem ist allerdings eher Schicht im Schacht - Die wenigsten nutzen den Onlineshop ihres lokalen Buchhändlers, meist profitieren die Großhändler. Fazit: Zunächst starker Andrang, jetzt die Flaute. © colourbox.de

Amazon, Ebay und co. profitieren durchaus von einer erhöhten Nachfrage. Amazon hat deshalb allein 100.000 Stellen in den USA ausgeschrieben - und 350 Stellen in Deutschland. Gesucht wird zusätzliches Personal für die Logistik, derzeit priorisiert Amazon Waren zur "Grundversorgung": Lebensmittel, Drogerieartikel, Gesundheitsartikel. Diese werden bevorzugt ausgeliefert. Zusätzlich versprach das Unternehmen Gehaltssteigerungen aller Mitarbeiter für die nächsten Wochen.
2 / 10

Ebay und Amazon

Amazon, Ebay und co. profitieren durchaus von einer erhöhten Nachfrage. Amazon hat deshalb allein 100.000 Stellen in den USA ausgeschrieben - und 350 Stellen in Deutschland. Gesucht wird zusätzliches Personal für die Logistik, derzeit priorisiert Amazon Waren zur "Grundversorgung": Lebensmittel, Drogerieartikel, Gesundheitsartikel. Diese werden bevorzugt ausgeliefert. Zusätzlich versprach das Unternehmen Gehaltssteigerungen aller Mitarbeiter für die nächsten Wochen. © Todd Mcinturf, DPA

Um direkte Effekte durch Corona herauszufiltern, sei es aktuell noch zu früh, so Frank Surholt, Pressesprecher des Hamburger Versandhandels Otto. Aktuell liege der Umsatz auf dem Vorjahresniveau. Das ist laut Surholt nicht verwunderlich: Aktuell halten viele Menschen, außerhalb von den Besorgungen des täglichen Bedarfs, ihr Geld zusammen. Potenziale für die nächsten Wochen sieht er dennoch - zum Beispiel im Bereich Garten und Baumarkt.
3 / 10

Otto.de und Zalando - Gewinner?

Um direkte Effekte durch Corona herauszufiltern, sei es aktuell noch zu früh, so Frank Surholt, Pressesprecher des Hamburger Versandhandels Otto. Aktuell liege der Umsatz auf dem Vorjahresniveau. Das ist laut Surholt nicht verwunderlich: Aktuell halten viele Menschen, außerhalb von den Besorgungen des täglichen Bedarfs, ihr Geld zusammen. Potenziale für die nächsten Wochen sieht er dennoch - zum Beispiel im Bereich Garten und Baumarkt. © Jens Kalaene, NZ

Man muss es so sagen: Zuletzt verdienten sich Hersteller von Toilettenpapier an uns Deutschen ein goldenes Näschen. Allein in der Zeit von Februar bis März steigerte sich ihr Absatz um 700 Prozent. Derzeit sind Klorollen in deutschen Geschäften - Drogerien und Supermärkten gleichermaßen - Mangelware.
4 / 10

Der Irrsinn der Klorolle

Man muss es so sagen: Zuletzt verdienten sich Hersteller von Toilettenpapier an uns Deutschen ein goldenes Näschen. Allein in der Zeit von Februar bis März steigerte sich ihr Absatz um 700 Prozent. Derzeit sind Klorollen in deutschen Geschäften - Drogerien und Supermärkten gleichermaßen - Mangelware. © Peter Byrne

Auch der Bereich der Handhygiene boomt sondersgleichen: Egal ob Gels, Tücher, Flüssigseife, der Absatz von Handdesinfektionsprodukten aller Art ist in den letzten Wochen explodiert. Der Umsatz in diesem Segment hat sich bei Discountern sogar verdreifacht. Die Zahl der verkauften Packungen stieg um 68 Prozent, dabei reicht im Privathaushalt Seife und Wasser. Das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht kaum Notwendigkeit für die teuren Produkte, dennoch sie sind gefragter als je zuvor.
5 / 10

Desinfektionsmittel - Der zweite Irrsinn

Auch der Bereich der Handhygiene boomt sondersgleichen: Egal ob Gels, Tücher, Flüssigseife, der Absatz von Handdesinfektionsprodukten aller Art ist in den letzten Wochen explodiert. Der Umsatz in diesem Segment hat sich bei Discountern sogar verdreifacht. Die Zahl der verkauften Packungen stieg um 68 Prozent, dabei reicht im Privathaushalt Seife und Wasser. Das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht kaum Notwendigkeit für die teuren Produkte, dennoch sie sind gefragter als je zuvor. © Nicholas Kamm, AFP

Streamingdienste erleben derzeit einen regelrechten Ansturm, allerdings gibt es eine Kehrseite der Medaille. Jüngst haben zunächst Netflix und Youtube vermeldet, die Qualität aller Filme und Serien vorübergehend herunterzuschrauben - von HD auf Standardqualität. Gelten soll diese Maßnahme zunächst für die nächsten 30 Tage (bis Ende April). Auch Netflix wird zu den profitablen "Bleib-zu-hause-Aktien" gezählt, allerdings hat das Unternehmen auch Probleme zu bewältigen: Aufgrund des Coronavirus wurden die Dreharbeiten zu allen Netflix-Serien erst einmal gestoppt.
6 / 10

Netflix, Amazon Prime Video, Disney plus und Sky

Streamingdienste erleben derzeit einen regelrechten Ansturm, allerdings gibt es eine Kehrseite der Medaille. Jüngst haben zunächst Netflix und Youtube vermeldet, die Qualität aller Filme und Serien vorübergehend herunterzuschrauben - von HD auf Standardqualität. Gelten soll diese Maßnahme zunächst für die nächsten 30 Tage (bis Ende April). Auch Netflix wird zu den profitablen "Bleib-zu-hause-Aktien" gezählt, allerdings hat das Unternehmen auch Probleme zu bewältigen: Aufgrund des Coronavirus wurden die Dreharbeiten zu allen Netflix-Serien erst einmal gestoppt. © Stefan Moriße, NN

Sie profitieren und leiden gleichermaßen: Aktuell lässt sich noch nicht beurteilen, ob Hamsterkäufe für die Supermärkte zum Umsatzplus führen - oder nur zeitlich begrenzt Wirkung zeigen. Entscheidend ist, ob mengenmäßig mehr eingekauft wurde, oder tatsächlich nur einmal viel gekauft wurde. Gleichzeitig investieren derzeit fast alle Supermärkte in Schutzmaßnahmen für ihr Personal, Glaswände, Mundschutz und Handschuhe. Rewe, Edeka, Netto, Penny, Aldi - Sie alle suchen außerdem händeringend nach Personal.
7 / 10

Supermärkte vor Herausforderungen

Sie profitieren und leiden gleichermaßen: Aktuell lässt sich noch nicht beurteilen, ob Hamsterkäufe für die Supermärkte zum Umsatzplus führen - oder nur zeitlich begrenzt Wirkung zeigen. Entscheidend ist, ob mengenmäßig mehr eingekauft wurde, oder tatsächlich nur einmal viel gekauft wurde. Gleichzeitig investieren derzeit fast alle Supermärkte in Schutzmaßnahmen für ihr Personal, Glaswände, Mundschutz und Handschuhe. Rewe, Edeka, Netto, Penny, Aldi - Sie alle suchen außerdem händeringend nach Personal. © Tom Weller, dpa

Für viele begann in den vergangenen Wochen eine neue Arbeitsroutine: Weltweit wurden Angestellte ins Homeoffice geschickt, seitdem gibt es Video-Konferenzen, Chatkommunikation, Bildschirm-Sharing. Davon profitierten eben jene Dienstleister, die solche Dienste zur Verfügung stellen. Sie konnten sehr schnell viele neue Kunden gewinnen. Die Aktie der Videokonferenz-App Zoom legte zeitweise um mehr als 20 Prozent zu. Zoom-Anteile zählen zu den "Stay at home stocks", zu deutsch "Bleib-zu-hause-Aktien",  ebenso wie Aktien der Chat-App Slack, von Facebook, Amazon, oder auch dem schwäbischen Dienst Teamviewer, mit dessen Hilfe Arbeitnehmer im Homeoffice die Desktop-Ansicht ihres Computers mit anderen teilen können. Für diese Aktien sagen derzeit einige Börsianer eine vergleichsweise positive Entwicklung voraus.
8 / 10

Zoom, Slack und Co.

Für viele begann in den vergangenen Wochen eine neue Arbeitsroutine: Weltweit wurden Angestellte ins Homeoffice geschickt, seitdem gibt es Video-Konferenzen, Chatkommunikation, Bildschirm-Sharing. Davon profitierten eben jene Dienstleister, die solche Dienste zur Verfügung stellen. Sie konnten sehr schnell viele neue Kunden gewinnen. Die Aktie der Videokonferenz-App Zoom legte zeitweise um mehr als 20 Prozent zu. Zoom-Anteile zählen zu den "Stay at home stocks", zu deutsch "Bleib-zu-hause-Aktien", ebenso wie Aktien der Chat-App Slack, von Facebook, Amazon, oder auch dem schwäbischen Dienst Teamviewer, mit dessen Hilfe Arbeitnehmer im Homeoffice die Desktop-Ansicht ihres Computers mit anderen teilen können. Für diese Aktien sagen derzeit einige Börsianer eine vergleichsweise positive Entwicklung voraus. © Christin Klose, dpa

Der Essenslieferdienst Lieferando erklärte auf Anfrage der Redaktion, dass es für Prognosen noch zu früh sei. Spürbar gewachsen seien in den letzten Wochen aber die Anfragen durch Restaurants, die nun einen Lieferdienst einrichten wollten. Wenn nötig würde der Logistikservice ausgebaut, darüber hinaus sei man "auch unter normalen Umständen immer auf der Suche nach neuen Kurieren", erklärte eine Sprecherin.
9 / 10

Lieferando und Co.

Der Essenslieferdienst Lieferando erklärte auf Anfrage der Redaktion, dass es für Prognosen noch zu früh sei. Spürbar gewachsen seien in den letzten Wochen aber die Anfragen durch Restaurants, die nun einen Lieferdienst einrichten wollten. Wenn nötig würde der Logistikservice ausgebaut, darüber hinaus sei man "auch unter normalen Umständen immer auf der Suche nach neuen Kurieren", erklärte eine Sprecherin. © Roland Weihrauch, dpa

Knapp eine Milliarde Menschen befinden sich weltweit in Quarantäne oder halten sich an Ausgangssperren und -beschränkungen. Um die Zeit daheim nun so angenehm wie möglich zu gestalten, hat die kanadische Pornowebsite "Pornhub" nun verkündet, seinen Premium-Content für alle User aus der ganzen Welt gratis zur Verfügung zu stellen. Mehreinnahmen generiert das Unternehmen damit zwar nicht, aber eines in jedem Fall: Aufmerksamkeit.
10 / 10

Porn Hub: Perfide Marketing-Maßnahme?

Knapp eine Milliarde Menschen befinden sich weltweit in Quarantäne oder halten sich an Ausgangssperren und -beschränkungen. Um die Zeit daheim nun so angenehm wie möglich zu gestalten, hat die kanadische Pornowebsite "Pornhub" nun verkündet, seinen Premium-Content für alle User aus der ganzen Welt gratis zur Verfügung zu stellen. Mehreinnahmen generiert das Unternehmen damit zwar nicht, aber eines in jedem Fall: Aufmerksamkeit. © NN

Verwandte Themen