Nachlassende Nachfrage: Smartphone-Boom ist vorbei

24.2.2017, 15:48 Uhr

Nach Jahren der positiven Entwicklung muss die Smartphone-Branche nun mit schwächerer Nachfrage kämpfen. © dpa

Jahrelang waren sie Wachstumstreiber, jetzt plötzlich lässt die Nachfrage nach den tragbaren Taschencomputern mit Telefonfunktion ziemlich abrupt nach. Mit 23,2 Millionen Geräte wurden in Deutschland im vergangenen Jahr 7,6 Prozent weniger Smartphones verkauft als noch im Jahr zuvor.

Nur weil der Durchschnittspreis pro Gerät anstieg, lag das Umsatzminus nur bei 2,7 Prozent, die Branche erlöste gerade noch knapp 9,6 Milliarden Euro. "Der Markt scheint gesättigt, sollte dieses Jahr aber stabil bleiben", erklärt Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratschef der Branchenvereinigung gfu Consumer & Home Electronics GmbH.

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IT-Branche besonders betroffen

Doch auch sonst läuft es in der Branche trotz generell guter Konsumstimmung in Deutschland nicht mehr richtig rund. Im Bereich der klassischen Unterhaltungselektronik wurden im vergangenen Jahr nur noch 9,2 Milliarden Euro umgesetzt, das ist ein Minus von 4,4 Prozent. Noch schlimmer traf es das Geschäft mit privat genutzter Informationstechnologie (IT), also Notebooks, Tablets oder etwa auch Festplatten. Hier brachen die Umsätze um 8,6 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro ein.

Als halbwegs stabil erwies sich nur noch der Telekommunikationsbereich mit einem Umsatz Vorjahresniveau in Höhe von 10,4 Milliarden Euro. Den Rückgängen bei den Smartphones standen hier Zuwächse unter anderem bei den Wearables – also beispielsweise bei Gesundheitstrackern – gegenüber.

Stützen der Branche sind nach Einschätzung der gfu die Fernseher, von denen im vergangenen Jahr knapp 6,9 Millionen Geräte verkauft wurden. Der Trend zu größeren Bilddiagonalen und gut ausgestatteten Geräten wird nach Überzeugung von Kamp auch im laufenden Jahr anhalten: "Der ungebrochene Trend zu großformatigen Fernsehgeräten und eine deutliche Steigerung des Absatzes von UHD-TVs mit rund acht Millionen Bildpunkten wird zu einem Umsatzwachstum bei TV-Geräten von rund vier Prozent führen."