Sanierung noch möglich?

Pleite bei Traditionsfirma: Seifenhersteller Kappus reicht erneut Insolvenz ein

17.10.2022, 11:46 Uhr

Kappus produziert feste und flüssige Seife. Jetzt ist das Unternehmen abermals insolvent. (Symbolfoto) © Pixabay

Am 30. September hat das Traditionsunternehmen aus Heitersheim (Baden-Württemberg) einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Freiburg eingereicht, berichtet die Lebensmittelzeitung. Es will sich jedoch in Eigenverwaltung selbst sanieren. Die Suche nach potenziellen Investoren hat bereits begonnen. Die Löhne und Gehälter der rund 200 Angestellten sollen noch bis Ende des Jahres gesichert sein.

Die Firma Kappus gibt es bereits seit 1848, sie galt einst als größter Seifenhersteller in Westeuropa. Jetzt ist das Unternehmen abermals in eine finanzielle Schieflage geraten, nachdem es 2018 bereits einmal Insolvenz anmelden musste. Diesmal werden als Grund die gestiegenen Kosten für Material, Personal und Logistik genannt. Hinzu kommen Versorgungsengpässe sowie die massiv gestiegenen Preise für Rohstoffe und Energie. Diese könnten nur zeitversetzt an Kundinnen und Kunden weitergegeben werden, heißt es.

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Laut der Badischen Zeitung sei die Auftragslage aber weiterhin gut. Die Geschäftsführung soll bereits einen Plan erarbeitet haben, wie Kappus saniert werden kann. Erste Kontakte zu möglichen Investoren gab es bereits, doch eine Einigung konnte nicht erzielt werden.

Die Traditionsfirma stellt feste und auch flüssige Seifen her. Ein Teil der Produkte ist vegan. Mehr als 260 Millionen Stück werden pro Jahr produziert und in 30 Länder exportiert. Der Traditionsbetrieb wurde vor 176 Jahren von Johann Martin Kappus gegründet und wird derzeit in fünfter Generation von der Familie geleitet, berichtet die FAZ.