Rekordgewinn für Lufthansa: Aktionäre sollen profitieren

28.4.2016, 11:37 Uhr

Mit einem Dividendenvorschlag von 50 Cent stellt sich am Donnerstagmorgen der Lufthansa-Vorstand seinen Anteilseignern. Bei der Hauptversammlung im Hamburger Congresscentrum kann Vorstandschef Carsten Spohr mit knapp 1,7 Milliarden Euro einen Rekordgewinn vorweisen, von dem auch die Aktionäre nach der vorherigen Nullrunde profitieren sollen. Allerdings wird das Ergebnis stark von Sondereinflüssen bestimmt, während im laufenden Geschäft der starke Kostendruck anhält. Lediglich der Posten für Kerosin soll nach den bisherigen Planungen weiter deutlich schrumpfen, doch diesen Vorteil haben andere Fluggesellschaften auch.

Kritische Fragen und Anmerkungen der Aktionärsvertreter werden sich unter anderem um die immer noch nicht beigelegten Tarifkonflikte mit dem fliegenden Personal der Lufthansa-Mutter drehen. Erneute Streiks der Piloten sind nach über einem halben Jahr Streikpause zumindest nicht ausgeschlossen, während bei den Flugbegleitern die Schlichtung weitergeht.

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Wegen Gernanwings-Absturz vor US-Gericht

Weiteres Thema ist der geplante schnelle Ausbau der Billigtochter Eurowings, der zu zahlreichen Übernahmegerüchten angeschlagener europäischer Fluggesellschaften durch den Lufthansa-Konzern geführt hat. Im Gespräch waren beispielsweise die skandinavische SAS und die Thomas-Cook-Tochter Condor, die vor Jahren zur Lufthansa gehört hatte. Im Zusammenhang mit dem Germanwings-Absturz vom März 2015 mit 150 Toten sieht sich der Konzern inzwischen Klagen vor US-Gerichten ausgesetzt, mit denen Angehörige höhere Schmerzensgelder als nach deutschen Recht durchsetzen wollen.

Auf der Tagesordnung steht außerdem die Wahl eines neuen Aufsichtsratsmitglieds. Als Nachfolgerin für die ausscheidende Trumpf-Managerin Nicola Leibinger-Kammüller hat der Aufsichtsrat die frühere Bosch-Managerin und Unternehmensberaterin Martina Merz vorgeschlagen.