Sparkurs wird verschärft: Tom Tailor schließt Filialen

Von kfr/dpa 21.10.2016, 12:16 Uhr

NÜRNBERG - Die angeschlagene Modekette Tom Tailor verschärft ihren Sparkurs und streicht weltweit das Filialnetz zusammen. Ob auch Standorte in Mittelfranken betroffen sind, dazu wollte sich das Unternehmen derzeit nicht äußern.

Insgesamt bis zu 300 Läden sollen geschlossen werden, teilte Tom Tailor mit. Einzelne Geschäfte der gleichnamigen Marke Tom Tailor, die auch mehrfach in der Region zu finden sind, würden überprüft und aus dem Filialnetz genommen, wenn sie nicht profitabel genug seien. Die Marke Bonita Men werde komplett vom Markt genommen und die gut 70 Geschäfte würden dichtgemacht, dazu auch 150 Filialen von Bonita Women, von denen es ebenfalls etliche in Franken gibt. Die meisten der Filialen würden in Deutschland geschlossen. Details will das Unternehmen noch nicht nennen. Insgesamt betreibt der Konzern 468 Tom-Tailor-Filialen und rund 1000 Geschäfte der Marke Bonita. Dazu kommen über 200 selbstständige Franchise-Geschäfte, mehr als 3000 Shop-in-Shops und rund 8400 weitere Verkaufsstellen in Läden mit mehreren Marken.

Tom Tailor ist in 40 Ländern präsent. Aus Südafrika und Frankreich werde sich das Unternehmen nun zurückziehen, in China und Indien neue Strategien überprüfen, heißt es in der Mitteilung. Mit dem Rückbau des Filialnetzes werde auch ein Stellenabbau verbunden sein. Der Konzern beschäftigt rund 6900 Mitarbeiter. Wie viele davon gehen müssen, sei noch offen. Laut eines Unternehmenssprechers dürften es aber mehrere Hundert sein.

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Prognose zurückgezogen

Tom Tailor konzentriere sich nun auf das Kerngeschäft, heißt es. So sollen die Ertragskraft nachhaltig gestärkt und Mittel für Investitionen in digitale Vertriebswege und in die Marken Tom Tailor und Bonita Women freigesetzt werden. "Das neue Management-Team sieht sich klar in der Pflicht, Ergebnisse zu liefern", sagte Interims-Vorstandschef Heiko Schäfer.

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Die Prognose für das Geschäftsjahr 2016 vom vergangenen März zog das Unternehmen mittlerweile wieder zurück und kündigte eine neue für den 10. November bei der Veröffentlichung der nächsten Quartalszahlen an. Vermutlich wird das Management dann einen Verlust vorhersagen müssen, weil die angekündigten Maßnahmen eine Sonderbelastung von rund 70 Millionen Euro bedeuten.