Kostspieliger Genuss

Weil die Kosten steigen: Jetzt fliegen diese beliebten Eis-Sorten und Kuchen aus dem Sortiment

29.6.2022, 12:25 Uhr

Schuld sind die höheren Kosten für Lebensmittel, Transport, Kühlung, Energie und Personal.   © ERZ-Foto/Georg Ulrich Dostmann via www.imago-images.de

In München oder in Frankfurt zahlt man für eine Kugel Eis oft über zwei Euro - teilweise sogar über 2,50 Euro. Die Betriebe hatten die Preise laut Focus Online um 40 Prozent angehoben. Die Gründe: Höhere Kosten für Lebensmittel, Transport, Kühlung, Energie und Personal.

Der Besuch in der Eisdiele wird somit für viele Menschen immer mehr zum Luxus: Eine vierköpfige Familie zahlt vielerorts 16 Euro, wenn sie pro Person jeweils zwei Kugeln essen.

Es sind die hohen Benzin- und Dieselpreise, durch die die Transportkosten für Lebensmittel massiv gestiegen sind. Exotisches Obst muss meist eingeflogen werden - dadurch schießen die Preise in die Höhe. Und nicht nur das: Auch die Stromkosten sind gestiegen, wodurch der Betrieb von Eismaschinen und Kühltheken teurer geworden ist.

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Einige Sorten verschwinden aus dem Sortiment

Das hat nun zur Folge, dass die Herstellung von Eis mit Pistazie, Walnüssen, Sesam, Rosine, Heidelbeere, Himbeere, Melone, Kiwi, Mango oder Papaya besonders kostspielig ist: In vielen Städten verlangen Eisdielen dafür sogar 2,50 Euro pro Kugel Eis. Doch die Nachfrage lässt durch die hohen Preise nach - deswegen verzichten viele Eisdielen auf die Produktion und den Verkauf.

Himbeeren und Heidelbeeren: Warum sind sie so teuer?

Discounter und Supermärkte hatten den regionalen Anbau durch die günstigeren Importe teurer gemacht, wodurch viele Landwirte aufgeben mussten. Jetzt sind Lieferketten unterbrochen und der Transport teuer: Es wird weniger Obst aus Osteuropa nach Deutschland geliefert. In der Folge steigen die Preise. Ein Kilogramm Himbeere kostete im Großhandel vor ein paar Jahren noch rund 7 Euro. Mittlerweile liegen die Preise bei über 25 Euro: Für ein Kilogramm Heidelbeeren zahlt man teilweise über 28 Euro. Auch andere Sorten - Papaya, Mango oder Kiwis - sind teurer geworden.

Für viele Verbraucher sind die Preise unbezahlbar

Die Nachfrage sinkt - Betriebe verzichten auf die Herstellung und den Verkauf. Pistazien-, Himbeer-, Heidelbeer- und Mangoeis werden von vielen deshalb aus dem Sortiment geworfen.

Auch Konditoreien verzichten, zum Beispiel auf Himbeer-Torten. Eine Münchner Bäckerei verkauft das Stück Erbeerkuchen für 3,80 Euro. Im Vergleich dazu kostet ein Stück Himbeerkuchen 5,10 Euro. Viele Menschen sind nicht bereit, diesen Preis zu zahlen: Statt zwei Kuchenblechen pro Tag verkaufe der Bäcker nur noch eine, so die Verkäuferin zu Focus Online. Lange werden sie die Himbeerkuchen nicht verkaufen mehr können, bedauert sie.

Das Eiscafé Cristallo in Nürnberg berichtet ebenfalls von einer Preiserhöhung - jedoch liege diese noch "im Rahmen", heißt es auf Nachfrage von nordbayern.de. Eine Kugel Eis kostet aktuell 1,50 Euro - und das gesamte Sortiment wird angeboten.

Noch muss also auf keine Sorte verzichtet werden: Für das Vanilleeis werden immer noch Vanillestangen verwendet, obwohl es teurer geworden ist - und auch das Pistazieneis werde "aus echten Pistazien hergestellt", erzählt ein Mitarbeiter.