Etwas anderer Weihnachtsmarkt

Details fix: So wird der Nürnberger Christkindlesmarkt 2021

18.10.2021, 14:10 Uhr

Auf die Kulisse von Frauenkirche und Schönem Brunnen müssen die Besucher nicht verzichten. © Karlheinz Daut, NNZ

Was die Stadt überlegt und plant, hatte sich längst herumgesprochen. Nun ist es offiziell: Der Christkindlesmarkt erstreckt und verteilt sich ab Freitag, 26. November, auf mehrere Plätze in der Altstadt. Die teils historischen Buden mit ihren rot-weißen Stoffdächern stehen dann bis Heiligabend, 24. Dezember, nicht nur auf dem Hauptmarkt mit seiner besonderen Kulisse, sondern auch auf dem Jakobsplatz zwischen St. Jakob und St. Elisabeth, auf dem nördlichen Lorenzer Platz zwischen Kirche und Heimatministerium sowie auf der Insel Schütt.

Als "Kindles-Marck" erstmals im Jahr 1628 schriftlich erwähnt, gehört der Nürnberger Christkindlesmarkt zu den ältesten und traditionsreichsten im Land. Während im Jahr 2019 das bunte Markttreiben auf dem Hauptmarkt noch mehr als zwei Millionen Besucherinnen und Besucher angezogen hatte, fiel es 2020 dem Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie zum Opfer.

Der beliebte Markt der Partnerstädte weicht vom vergleichsweise engen Rathausplatz auf die Insel Schütt aus und sorgt dort für vorweihnachtliches Flair. Für die jungen Besucherinnen und Besucher gibt es die vertraute Kinderweihnacht auf dem Hans-Sachs-Platz und ein Kinderkulturprogramm im Sternenhaus. Dazu kommen "Weihnachtsinseln" an verschiedenen Stellen in der Fußgängerzone.

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Das neue Nürnberger Christkind, das am Mittwoch, 3. November, gewählt wird, eröffnet den Christkindlesmarkt am Freitag, 26. November, um 17.30 Uhr mit dem feierlichen Prolog – allerdings nicht auf dem Balkon der Frauenkirche. Die traditionelle Eröffnungsfeier wird vom Hauptmarkt in einen geschlossenen Raum verlegt und kann nicht vor Ort verfolgt werden. Fernsehen und Rundfunk werden die Eröffnungszeremonie live übertragen.

Infektionsschutz geht vor

Oberbürgermeister Marcus König freut sich auf die weihnachtliche Budenstadt: "Ich bin glücklich, dass der Christkindlesmarkt heuer wieder stattfinden kann, wenn auch unter anderen Vorzeichen. Natürlich hätte ich mir auch gewünscht, dass das Nürnberger Christkind seinen Markt ganz traditionell vom Balkon der Frauenkirche herab eröffnen kann. Dies ist jedoch aus Gründen des Infektionsschutzes nicht möglich. Die Stadt Nürnberg ist sich ihrer Verantwortung bewusst und verlagert die Eröffnungszeremonie deshalb ganz bewusst in den virtuellen Raum, damit sich auf dem Hauptmarkt am Eröffnungstag keine Menschenaufläufe bilden. Dennoch können die Besucherinnen und Besucher den Prolog live verfolgen."

Nürnbergs Wirtschaftsreferent Michael Fraas sagt zu dem dezentralen Markt-Konzept: "Der Nürnberger Christkindlesmarkt wird in diesem Jahr anders aussehen als wir ihn noch ‚vor Corona‘ gekannt haben. Wir nutzen verschiedene Plätze in der Nürnberger Altstadt. Wir schaffen mehr Platz zwischen den Buden und wollen auf diese Weise Zusammenballungen und Gedränge möglichst vermeiden. Auch entzerren wir die Besucherströme. Die Menschen können entspannt von Platz zu Platz flanieren. So wird die gesamte Innenstadt zur Weihnachtsstadt!"

Nur fünf statt acht Gassen

Wie durch einen dezentralen Christkindlesmarkt mehr Platz geschaffen wird, zeigt sich am Beispiel des Hauptmarkts: Statt wie üblich acht, gibt es dort nur maximal fünf Budengassen von diesmal sechs statt drei Metern Breite. Die Krippe rückt vor das Portal der Frauenkirche, wo diesmal keine Bühne stehen wird. Die Leiterin des städtischen Marktamts und Christkindlesmarkt-Chefin, Christine Beeck, erklärt: "Wir haben in detaillierter Planung und in Abstimmung mit den Marktkaufleuten ein Budenkonzept entwickelt, das hilft, große Menschenansammlungen an bestimmten Punkten zu vermeiden. Beim Christkindlesmarkt steht traditionell der Warenverkauf im Vordergrund. Wir haben für die Glühweinbuden viel Raum eingeplant, damit es zum gemütlichen Glühweintrinken genügend Platz gibt, und Abstände eingehalten werden können."

Der Nürnberger Christkindlesmarkt im Jahr 2019. Im folgenden Jahr wurde der berühmte Markt aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt.  © Daniel Karmann, dpa

Die Glühweinstände werden diesmal auf den Rathausplatz am Gänsemännchenbrunnen, in den Schmuckhof sowie auf die Insel Schütt, den nördlichen Lorenzer Platz und den Jakobsplatz rücken. Unverändert legt das städtische Marktamt als Veranstalter des Christkindlesmarkts großen Wert auf ein traditionelles Warenangebot. Neben den typischen Nürnberger Lebkuchen und Früchtebrot können die Besucherinnen und Besucher Süßwaren, Spielzeug, Weihnachts- und Christbaumschmuck (unter anderem Rauschgoldengel und Zwetschgenmännla) sowie Kunstgewerbe kaufen.

Keine Christkind-Auftritte

Auftritte des Nürnberger Christkinds auf seinem Markt sowie der Kinderweihnacht wird es aus Infektionsschutzgründen diesmal nicht geben können. Die Besuche in sozialen und caritativen Einrichtungen wurden und werden den Infektionsschutzbedingungen angepasst. Ausführliche Informationen rund um den Christkindlesmarkt finden sich im Internet unter www.christkindlesmarkt.de