Im ZDF: Böhmermann zieht über Polizei Mittelfranken her

5.12.2020, 11:41 Uhr

In Böhmermanns neuseter Sendung macht sich der Satiriker auch über die Mittelfränkische Polizei lustig. © Jens Koch, NNZ

Die Polizei scheint dem ZDF-Satiriker Jan Böhmermann ein Herzensthema zu sein. Kaum ein anderes Thema bekommt so viel Aufmerksamkeit in seinen Sendungen, wie die deutschen Gesetzeshüter. Mit seinem Rapper-Alter-Ego "Polizistensohn" veröffentlichte er nun seinen dritten Song, der mit einem Augenzwinkern die Staatsgewalt auf die Schippe nimmt.

Böhmermann kritisierte in seiner Sendung vor allem die Überwachung durch die Polizei. Besonders auffällig sei hier, dass es keine Kennziffern für rassistische Handlungen im Dienst gebe. Gerade im Zuge der Forderungen einer Rassismus-Studie innerhalb der Polizei seien solche Klassifizierungen für eine transparente Polizei notwendig. "Vier Kennziffern für Alkoholkonsum im Dienst", und sogar Kennziffern für das Ansehen und Versenden von Pornos seien in einem Katalog der Polizei aufgeführt, rassistische Äußerungen fielen bislang nur unter die Kategorie "Sonstiges". Dabei gebe es in jedem Jahr über 2000 Polizeiübergriffe, die von Staatsanwaltschaften bearbeitet würden, doch nicht einmal 2 Prozent dieser Fälle landeten vor Gericht.

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"Wer kontrolliert denn die Polizei?", fragt sich Böhmermann und stellt fest: "Ach ja, die Polizei selbst. Dass ist wie wenn man Schüler ihre eigenen Arbeiten kontrollieren lassen würde." Fälle wie ein Kalender der Deutschen Polizeigewerkschaft, der wegen stark rassistischen Motiven in die Kritik geraten war oder WhatsApp-Gruppen, in denen Rassismus unter den Beamten ganz offen ausgelebt werde, vermiese das Image der Polizei, so Böhmermann.



Der Satiriker denkt, dass sich die Polizei das Vertrauen der Bevölkerung erarbeiten müsse. Dabei verpasst er auch der Polizei Mittelfranken einen Seitenhieb und macht sich über ein Bild auf Twitter lustig, bei dem sich Polizisten in Nürnberg schwerbewaffnet in Szene gesetzt haben: "Das fühlt sich bestimmt geil an mit Maschinengewehren auf einem Parkplatz in Nürnberg rumzuposen."