Happy Birthday Pikachu! Pokémon wird 25 Jahre alt

25.1.2021, 12:32 Uhr

Der Pokemon-Trainer Ash Ketchum und sein kleiner Freund, das Pokemon Pikachu (l), © Warner, ARC

Es begann mit einer kniffeligen Wahl: Welcher Begleiter darf es sein? Bisasam, Schiggy oder Glumanda? Eine Entscheidung fürs Leben. Oder zumindest für die Dauer eines Spiels auf dem Game Boy.


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Und damit legten vor 25 Jahren die ersten Editionen von Pokémon nicht nur den Grundstein für den Erfolg der Reihe. Sie prägten die Popkultur. Doch die Geschichte von Pikachu und Co. ist noch lange nicht vorbei.

Eine große Liebe kann den Lauf der Welt verändern. So wie die Liebe von Koji Nishino zu Pikachu. Als Spieleentwickler bei dem japanischen Videospieleentwickler Game Freak nahm er eine wichtige Rolle ein: Beauftragter für Niedlichkeit für die ersten Pokémon-Spiele.

"Die Wahrheit ist: Ich liebte Pikachu so sehr, dass ich nicht wollte, dass die Spieler ihn einfach finden", sagte er einst in einem Interview. Doch Nishino blieb mit seiner Liebe für die gelbe Elektromaus nicht lange allein.

Zweifel am Erfolg

Am 27. Februar 1996 brachte Nintendo die für den Game Boy entwickelten Spiele in Japan heraus. Zuerst nur mit einer überschaubaren Anzahl von 200 000 Exemplaren. Niemand wollte an einen größeren Erfolg glauben. Doch innerhalb von ein paar Jahren eroberte Pokémon die Welt und wurde zu einer der erfolgreichsten Videospiel-Reihen aller Zeiten.

Es folgten: Animationsserien, Sammelkarten, Stickeralben, Kinofilme, Plüschtiere, Brettspiele, neue Teile der Videospiele und weiteres Merchandise. Das Prinzip der Spiele ist einfach und bis heute gleichgeblieben: Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Trainers und läuft durch eine fiktive Welt, in der er Pokémon fangen, trainieren und entwickeln kann.



Mit seinem Team kann er dann an Kämpfen teilnehmen, in denen sich Pokémon mit Attacken wie Donnerblitz und Flammenwurf malträtieren. "Schnapp sie Dir alle!" – so lauten Claim und das gleichzeitige Spielziel der Reihe, das sich nur mit viel Zeit und Mühe erreichen lässt. Schließlich sind aus den ursprünglich 151 Pokémon mittlerweile 898 verschiedene Monster geworden.

Und ein paar Pokémon sind besonders schwierig zu fangen. Wie etwa Pikachu in den ersten Spielen. "Die Spieler behandelten es als das erste seltene Pokémon, das im Spiel auftauchte", so Nishino. "Das führte dazu, dass jeder es haben wollte, und in Lösungsbüchern erschienen Artikel darüber, wie man Pikachu fängt. Das Ergebnis war, dass jeder ein Pikachu hatte.

Mein Plan ist komplett nach hinten losgegangen." Doch bei Nintendo und Game Freak dürfte man sich trotzdem gefreut haben: Pikachu ist seit seinem ersten Auftauchen aus der Popkultur nicht mehr wegzudenken. Was auch daran liegt, dass es eine der Hauptfiguren in der gleichnamigen Animationsserie ist – mit mittlerweile über 1000 Folgen.

Vor zwei Jahren übernahm Pikachu außerdem die tragende Rolle in der Realverfilmung "Meisterdetektiv Pikachu", bei der ihm der kanadisch-amerikanische Schauspieler Ryan Reynolds die Stimme lieh. Der Erfolg der Reihe nimmt kein Ende. Dafür sorgt die Marke. Denn Pokémon ist heutzutage ein nostalgischer Traum, eine Fantasiewelt, die sich offenbar nie ändert.

Mit jeder Edition für die Spielekonsolen kommen zwar neue Monster hinzu, die es zu fangen gilt – doch besonders die Niedlichkeit von Pikachu kopieren die Designer der Spiele sehr offensichtlich wieder und wieder. Zuletzt bei dem Monster mit dem Namen Morpeko: Große Augen, knuffiges Äußeres, kindliches Verhalten. Dass Pokémon bis auf wenige Ausnahmen nur ihren Namen und dessen Silben sprechen können, tut sein Übriges (Beschützerinstinkt!).

Demnächst im Schlaf spielen

Vor fünf Jahren brachen die Taschenmonster dann von der Konsole aus: Pokémon Go entfachte einen neuen Boom um die Reihe. Es war das erste populäre Spiel, das Augmented Reality nutzte.

Mittels Smartphone tauchten Pokémon nun nicht mehr nur auf dem Bildschirm der Konsole auf, sondern scheinbar mitten in der Stadt oder im Wohnzimmer. Mit Pokémon Sleep soll bald ein neues Spiel für das Smartphone erscheinen, bei dem die Spieler dann im Schlaf spielen können.

Wie dies genau aussieht, ist bislang nicht bekannt. Aber bei den Videospielen, Merchandise und Sammelkarten dürfte auch in Zukunft kein Mangel herrschen. Auch ein zweiter Teil der Realverfilmung "Meisterdetektiv Pikachu" soll bereits in Planung sein.

Über 340 Millionen Einheiten der Videospiele von Pokémon verkauften sich weltweit und Fans zahlen sechsstellige Beträge für Sammelkarten der ersten Editionen. Sowas muss einfach Liebe sein. Und nicht erst jetzt stellt sich die Frage: Wer hat hier eigentlich wen gefangen?

Szene aus dem Kinofilm "Pokémon 2: Die Macht des Einzelnen" (2000): Trainer Ash Ketchum und sein kleiner Freund Pikachu. "Schnapp sie Dir alle!" lautet das Motto bei Pokémon.