Corona-Pandemie

Diese Einschränkungen drohen Ungeimpften ab Herbst in Deutschland

2.8.2021, 15:19 Uhr

Wie geht es ab Herbst mit der Pandemie weiter? © Michael Matejka

Sie bereitet nicht nur führenden Experten und Politikern in Deutschland immer mehr Sorgen: die Delta-Variante des Coronavirus. Auch in Deutschland geht der Großteil der Infektionen mittlerweile auf diese Mutation zurück. Die Zahlen insgesamt, sie steigen weiter kontinuierlich und stetig an - wenn auch auf derzeit vergleichsweise noch niedrigem Niveau.

In den vergangenen Wochen warnten bereits zahlreiche Experten, dass sich die Lage spätestens ab Herbst wieder deutlich verschärfen könnte. Von einer Horror-Inzidenz von 800 sprach erst kürzlich Gesundheitsminister Jens Spahn. Ziel müsse sein: So viele Menschen wie möglich weiter durchzuimpfen. Problem auch hier: Der Impf-Turbo in Deutschland – er scheint vorerst ausgebremst zu sein. Nicht nur in Nürnberg musste man sich erst kürzlich damit befassen, dass Impfstoff eventuell sogar vernichtet werden müsse – weil man schlichtweg keinen Abnehmer dafür findet.

Eines scheint aber jetzt schon klar: Menschen, die sich nicht gegen das Virus impfen lassen, müssen sich wohl auch wieder auf Einschränkungen ab Herbst einstellen. So will die Welt nun aus Insiderkreisen erfahren haben, dass Baden-Württemberg beispielsweise Nicht-Geimpften den Zugang zu Restaurants oder Fitnessstudios nur dann erlauben will, wenn sie ab Herbst einen negativen Coronatest vorlegen. Dieser dürfte dann jedoch nicht mehr kostenlos sein. Nicht nur Markus Söder machte in den vergangenen Tagen mehr als deutlich, dass schon bald Coronatests kostenpflichtig werden und nur noch in Ausnahmefällen übernommen werden sollen. Das flächendeckende Testen würde demnach immense Summen an Geldern verschlingen. Sobald jedem Bürger oder jeder Bürgerin eine Impfung angeboten werden könne, sei es Zeit, kostenlose Tests abzuschaffen. Heißt dann auch: Möchten ungeimpfte Menschen Essen gehen oder zum Sport, müssten diese dann immer jeweils einen Test aus eigener Tasche zahlen und vorlegen.

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Dass sich Bayern an diesem Weg orientieren könnte, zeichnet sich immer mehr ab. So erklärte Ministerpräsident Markus Söder bereits, dass Freizeitaktivitäten, Stadionbesuche oder Übernachtungen in Hotels dann nur noch vollständig Geimpften Personen offenstehen würden. Ähnliche Äußerungen waren bereits aus Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zu hören. Bereits jetzt schoss ein Hotel aus Bayern vor und erklärte, dass dort ab sofort nur noch für geimpfte Gäste die Türen geöffnet seien.

Lockdown für Ungeimpfte?

Aber: Gehen die Schritte bald auch noch weiter? So brachte Kanzleramtsminister Helge Braun vor wenigen Tagen auch einen möglichen Lockdown für Nicht-Geimpfte ins Spiel. Tenor hier: Sollten die Zahlen sich ab Herbst wieder so entwickeln, dass man die Kontakte erneut herunterfahren müsse, könnte es Einschränkungen für Nicht-Geimpfte geben. So könnten mögliche erneute Ausgangssperren beispielsweise dann für Menschen gelten, die nicht gegen das Virus geimpft sind. Auf der anderen Seite machte die Politik aber auch deutlich, dass es dann hier nur um Einschränkungen für Ungeimpfte gehen dürfe. Einen vierten Lockdown für alle Bürgerinnen und Bürger wolle und müsse man mit allen Mitteln verhindern – erklärte beispielsweise auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier.

Der Vollständigkeit halber sei hier gesagt: Derzeit handelt es sich ausschließlich noch um Gedankengänge und Überlegungen. Ob die zuständigen Gerichte dann diese Maßnahmen als verfassungskonform einstufen, müsste dann noch abgewartet werden. Dass Ungeimpfte aber mit Einschränkungen im Gastro- oder Fitnessbereich, bei Reisen oder Shoppingmöglichkeiten spätestens ab Herbst leben müssen, zeichnet sich immer mehr ab.