Hässlicher Angriffskrieg

Hilfe für die Ukraine: Sieben Dinge, die jeder fernab von Spenden tun kann

2.3.2022, 05:53 Uhr

Am Sonntag kam es in Berlin zu einer der größten Demonstration in der jüngeren Geschichte der Hauptstadt. © Stefan Zeitz/imago images

Notunterkünfte organisieren und teilen

Die Vereinten Nationen gehen von fast 700.000 Menschen aus, die bislang aus der Ukraine in Nachbarländer geflüchtet sind (Stand: 1. März). Auch in Deutschland werden immer mehr Flüchtlinge aus der Ukraine ankommen und auf Unterstützung angewiesen sein. Auf der gemeinnützigen Plattform gastfreundschaft-ukraine kann man Übernachtungsplätze anbieten.

Bei sich vor Ort helfen

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Überall in Deutschland werden gerade Sachspenden gesammelt. Hier werden Helferinnen und Helfer benötigt, um die Spenden entgegenzunehmen, zu sortieren, zu verpacken und in die Transporter zu verladen. Auch Fahrerinnen und Fahrer werden gebraucht. Viele Städte haben auf ihren Websites bereits einen eigenen Bereich mit Informationen eingerichtet. Bei lokalen NGOs kann angefragt werden, wie in der Nähe unterstützt werden kann. Auf der Seite von #LeaveNoOneBehind kann digital die Hilfsbereitschaft hinterlegt werden und auch, welche Art von Hilfe man leisten kann und möchte.

Angebote für psychische Seelsorge teilen und selbst wahrnehmen

Die schrecklichen Bilder aus der Ukraine sind verstörend, erschütternd und können einem selbst Angst machen. Wenn man keinen Menschen zum Reden über diese Ereignisse hat, dem hilft die Deutsche Telefonseelsorge auch in Zeiten des Krieges. 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr für alle. Telefonisch erreichbar unter: 0800 /111 0 111, 0800 / 111 0 222 oder 116 123. Per Mail oder Chat unter online.telefonseelsorge.de. Dass es dieses Angebot gibt, kann nicht oft genug wiederholt und auf Social Media geteilt werden.

Demonstrieren gehen

Am Sonntag sind bei einer der größten Demonstrationen der jüngeren deutschen Geschichte in Berlin mehr als Hunderttausend Menschen gegen den Krieg in der Ukraine auf die Straße gegangen. Tags darauf erlebte Köln am Rosenmontag eine der größten Demonstrationen in seiner Stadtgeschichte - nach Angaben der Polizei nahmen 250.000 Menschen teil. Diese Demonstrationen gehen in die deutsche Geschichte ein. Mit einer Teilnahme kann gezeigt werden, was einem selbst wichtig ist und was nicht hinnehmbar ist. Signale senden und Solidarität zeigen!

Informieren

Die Nachrichtenlage ist unübersichtlich. Die Meldungen überschlagen sich gefühlt im Minutentakt. Teil des Krieges sind auch gezielte Desinformationen. Informieren Sie sich über seriöse Medien auf unterschiedlichen Wegen. Nordbayern.de berichtet hier in einem Liveticker durchgehend über die Geschehnisse. Sollten Zweifel an einer Nachricht bestehen, recherchieren Sie, ob andere Nachrichtenseiten ebenfalls eine Meldung dazu haben. Kombinieren Sie bei Suchmaschinen Schlagworte des Themas mit dem Begriff "Faktencheck".

Hintergründe kennen

Wie war das gleich nochmal mit dem Malaysia-Airlines-Flug 17? Was passiert seit Jahren in der Ostukraine? Es gibt zahlreiche Dokumentationen, die die letzten Jahre aufarbeiten und die kostenlos ohne das nervige Anlegen von Accounts angesehen werden können. Zum Beispiel gibt es in der ARD-Mediathek auf der Startseite die Kategorie "Hintergründe zum Krieg in der Ukraine". Auch das ZDF und Arte bieten Hintergründe und Analysen.

Erst denken, dann teilen

Unzählige Bilder und Videos kursieren in den sozialen Medien, darunter auch nicht verifizierte Aufnahmen. Bilder können manipuliert oder aus dem Zusammenhang gerissen sein. Doch wie lässt sich erkennen, welche Quellen vertrauenswürdig oder welche Videos authentisch sind? Die Beantwortung der folgenden Fragen hilft: Wer hat das Material gepostet? Warum wurde das gepostet? Ist der Inhaber des Accounts bekannt? Verfolgt die Quelle einen bestimmten Plan, zum Beispiel eine politische Agenda? Ist das Foto überhaupt aktuell und unverfälscht? Mit einer Bilderrückwärtssuche kommt man veralteten und manipulierten Fotos häufig auf die Spur. Suchmaschinen wie Google und Bing bieten diesen Service an. Ist ein Bild schon älter und kursiert bereits im Netz, hat man so gute Chancen, darauf zu stoßen. Vielleicht haben auch schon Faktenchecker oder Recherche-Kollektive den Content untersucht und einen Beitrag dazu online gestellt.

Zur umgekehrten Bildersuche kann bei Google Bilder entweder die Bild-URL eingefügt werden oder das Bild zum Beispiel vom Computer hochgeladen werden. © Screenshot von google.de