Top-Virologe Drosten platzt der Kragen: "Ihr bringt keine Inhalte und jammert..."

17.12.2020, 13:30 Uhr

Für ordentlich Rauch sorgt nun ein Tweet von Christian Drosten, mit dem er andere Virologen der Scheinheiligkeit und Untätigkeit beschuldigt. © Wolfgang Schmidt, epd

Der Virologe von der Berliner Charité ist nicht ohne Grund einer der richtungsweisenden Experten in der Corona-Stategie der Bundesregierung. Bereits in einem Interview im April prognostizierte Christian Drosten eine "Winterwelle" an Corona-Infektionen und forderte, dass man sich im Vorfeld darauf vorbereiten müsste.

Drosten teilt gegen Kollegen aus: "Stetig gestichelt, wenig gelesen"

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Ein Tweet von der Virologin Isabella Eckerle hat ihn nun erneut aus der Deckung geholt. Darin schreibt die Professorin: "Die Zeit für die Entwicklung der #Langzeitstrategie zur Vermeidung von neuen Lockdowns wäre im Sommer gewesen".

Drosten kommentierte den Tweet von Eckerle direkt, spricht dadurch aber auch mehrere seiner Kollegen an und macht seinem Ärger Luft: "Für diejenigen, die jetzt behaupten, nicht gehört worden zu sein", beginnt er die Kurznachricht. "Ihr hattet die lauteste Presse, Ihr habt stetig gestichelt, wenig gelesen, und gute Vorschläge zerredet. Ihr bringt bis heute keine Inhalte und jammert über mangelnde Resonanz", so Drostens Anschuldigungen.

Drosten fordert Kollegen auf: "Tragt endlich was bei!"

Damit greift er nicht nur die Virologen an, die die Aufmerksamkeit der Presse nicht genutzt haben,

sondern auch jene, die den Kurs immer nur kritisiert haben, ohne alternative Vorschläge zu bringen. Er schließt den Tweet mit dem Appell: "#Langzeitstrategie - tragt endlich was bei!"



Es ist nicht das erste Mal, dass sich Christian Drosten auf Twitter zur Wehr setzt. Neben der Auseinandersetzung mit dem Virologen Hendrik Streeck, der einen Lockdown für unnötig erachtet hat, sorgte auch das Twitter-Gewitter mit der Bild-Zeitung für Schlagzeilen. Diese hatte im Mai in einer Berichterstattung Zitate von Wissenschaftlern aus dem Zusammenhang gerissen, um damit eine Studie von Drosten zu kritisieren. Dieser sollte innerhalb einer Stunde Stellung nehmen und kommentiert dies mit den Worten "Ich habe besseres zu tun."