Kommentar: 500-Euro-Bonus kann nur eine erste Geste sein

5.4.2020, 14:43 Uhr

Der Mangel an Pflegekräften, der seit Jahren von den Fachleuten vorhergesagt wird, er zeigt sich in der Corona-Krise deutlich. Zurecht wird deshalb den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Kliniken und Heimen für ihren aufreibenden Einsatz von breiten Teilen der Bevölkerung und der Politik applaudiert. Der Vorstoß des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), den Pflegekräften einen einmaligen und steuerfreien Bonus in Höhe von 500 Euro auszuzahlen, ist ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung für Menschen, die an der Belastungsgrenze sind und ohne die das System zu kollabieren droht.


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Dennoch bleibt es nur eine Geste, die sich ein (noch) reiches Bundesland wie Bayern auch leisten kann. Viel wichtiger ist es aber, bereits jetzt auf die Zeit nach Corona zu blicken. Dass die Welle der öffentlichen Solidarität für die Beschäftigten in der Pflege auch dann noch anhält, darf bezweifelt werden. Umso wichtiger ist es, sicherzustellen, dass künftig dauerhaft mehr Geld in die Pflege fließt und auch bei denen ankommt, die täglich anpacken. Denn die Zahl der Menschen, die alt sind und Hilfe brauchen, wird weiter steigen.

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