Ohne Arzt: Regierung will wohl Schnelltest für daheim zulassen

24.1.2021, 14:53 Uhr

Es gibt mittlerweile mehrere Schnelltests auf dem Markt. Einige funktionieren über einen Abstrich, andere mit Gurgeln.  © Hauke-Christian Dittrich, NNZ

Corona-Schnelltests gelten als eine der ganz großen Hoffnungen in der Pandemie, sie sollen Pflegeheime sicherer und womöglich sogar Restaurantbesuche bald wieder möglich machen. Innerhalb von einer Viertelstunde geben die Kits relativ sicher Gewissheit, ob jemand infiziert ist - oder nicht.


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Bislang durften die Schnelltests aber nur von Experten gekauft werden, das regelt die Medizinprodukte-Abgabeverordnung. Wie die Rheinische Post jetzt berichtet, soll der sogenannte Arztvorbehalt für die Kits aber bald aufgehoben werden. Privatpersonen könnten die Tests dann in der Apotheke kaufen und zuhause vornehmen.

Tests würden rund 15 Euro kosten

"Tests zur Eigenanwendung durch Laien werden perspektivisch eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung der Pandemie spielen", zitiert die Rheinische Post aus einem Entwurf der neuen Verordnung, die das Gesundheitsministerium erlassen will. "Darüber hinaus erscheinen Tests zur Eigenanwendung dort sinnvoll, wo eben kein professioneller Anwender vorhanden ist."

Womöglich, das zumindest sagte der Apothekerverband Nordrhein gegenüber der Rheinischen Post, seien die Tests bereits Ende Januar in den Apotheken frei erhältlich. Sie würden rund zehn bis 15 Euro kosten. Studien belegen, dass auch Laien gute Testergebnisse erzielen“, sagte Verbandschef Thomas Preis dem Blatt. Sie werden vermutlich dann als Gurgel- oder Spucktest in den Handel kommen - die Benutzung sei einfacher, als bei Rachenabstrichen, sagt Preis.

Wie sicher sind die Tests für Laien?

Experten hatten immer wieder gewarnt: Laien, die die Tests nutzen, könnten reihenweise falsche Ergebnisse produzieren. "Der Test ist gut in der Qualität, aber die Durchführungssicherheit werden sie nie beim Laien erreichen", sagte etwa der stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Apothekerverbands gegenüber den Nürnberger Nachrichten.

"Die Sensibilität liegt bei 99 Prozent, ja. Aber wenn sie ihn falsch anwenden, liegt sie bei null." Kammermeier sprach damals aber über klassische Rachenabstriche, nicht über die neuen Gurgel-Tests.