0:2 nach Mega-Patzer: Kleeblatt verpasst den Sprung auf Eins

26.10.2018, 20:31 Uhr

Damir Buric und sein Kleeblatt treten die Heimreise aus Darmstadt mit leeren Händen an. © Sportfoto Zink

Die Euphorie bei der SpVgg hat am Freitagabend einen Dämpfer erhalten. Dem furiosen 3:2 in Bielefeld am vergangenen Wochenende ließen die Fürther sechs Tage später in Darmstadt ein 0:2 folgen. Die Chance, für mindestens eine Nacht, die Tabelle der 2. Liga anzuführen, war dahin. Die Niederlage leitete ein schwerer Torwartfehler ein.

Mit einer beeindruckenden Statistik war die SpVgg ans Böllenfalltor angereist. Mit 41 Punkten seit dem 1. Januar 2018 waren die Franken als beste Mannschaft der 2. Liga angetreten. Trainer Damir Buric hatte die aktuelle Situation zuvor als "Momentaufnahme" eingeordnet. Da konnte auch das Lob von Trainerkollege Dirk Schuster, der Fürth als "Mannschaft der Stunde" im Vorfeld bezeichnet hatte, nichts ändern.

Kniff von Buric

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Mit Julian Green für David Atanga veränderte Buric die Startformation nur auf einer Position, wechselte dafür das System. Statt im 4-4-2 wie in Bielefeld, agierte die SpVgg im bekannten 4-2-3-1. Es entwickelte sich eine unterhaltsame erste Halbzeit. Zunächst agierten beide Teams verhalten, keiner wollte zu früh die Karten aufdecken. Bei Darmstadt wurde schnell klar, dass der flinke Marcel Heller auf der rechten Außenbahn der Fixpunkt sein sollte. Er tat sich gegen Maximilian Wittek allerdings schwer. Mehr Probleme hatte der mit vier gelben Karten vorbelastet ins Spiel gegangene Maximilian Sauer auf Rechts mit Joevin Jones.

Eine Faustabwehr von Sascha Burchert nach einem Schuss von Tim Rieder (4.) war die erste Torannäherung des Spiels. Nach einer Flanke von Green kam Daniel Keita-Ruel mit dem Kopf nicht richtig an den Ball (14.). Beiden Teams unterliefen mit fortschreitender Spieldauer viele leichte Abspielfehler.

Mega-Blackout

Die Fürther ließen etwas die Ruhe am Ball vermissen, agierten, wie von Buric zuletzt moniert, zu ungeduldig. Nach 20 Minuten unterlief Sebastian Ernst ein katastrophaler Rückpass auf den Ex-Fürther Serdar Dursun, der mit der unfreiwilligen Steilvorlage allerdings nichts anfangen konnte.
Die Führung für die Gastgeber war ein Treffer mit Seltenheitswert. Fast eine Minute hielten sich die Darmstädter in der Fürther Hälfte auf, ohne entscheidend gestört zu werden. Als Tobias Kempe aus 16 Metern den Abschluss suchte, unterlief Sascha Burchert ein kapitaler Fehler. Der Torwart ließ den Ball durch die Beine ins Tor kullern.

Ein Geschenk, wie die beiden ersten Gegentreffer in Bielefeld. Genau das hatte Buric im Vorfeld extra betont: "Wir wollen keine Geschenke mehr verteilen." Es war ein Schuss, den Burchert normal mit der Mütze fangen würde. Fürth versuchte sich danach an der Wiedergutmachung. Fabian Reese stand bei seinem Ausgleichstor im Abseits (28.), Lukas Gugganig (35.) und Tobias Mor (38.) versuchten es aus der zweiten Reihe. Mit dem bitteren Gegentor im Gepäck ging es in die Kabine.

Buric korrigiert

Buric reagierte früh, nahm Reese bereits nach 56 Minuten vom Platz und brachte den schnellen David Atanga, der nach einer Augenverletzung in Bielefeld wieder einsatzbereit war. Ein Spielfluss wollte sich bei den Weiß-Grünen nicht mehr einstellen. In der kampfbetonten Partie mit vielen Fouls, setzten die Gastgeber weiter vornehmlich auf weite Bälle. 
Die Fürther mühen sich, bekamen aber vor allem im Mittelfeld kaum Zugriff auf das Spiel. Weder Gugganig, Ernst oder Green hatten im Aufbau eine zündende Idee. Keita-Ruel stand vorne auf verlorenem Posten, konnte keine Bälle festmachen. Hinzu kam die hitzige Atmosphäre am Böllenfalltor und ein Gegner, der den Fürthern in bekannter Manier körperlich alles abverlangte.

Das Groteske: Darmstadt erspielte sich trotz der optischen Überlegenheit über 70 Minuten keine einzige klare Torchance. Bis ausgerechnet Dursun zuschlug. Sauer ließ sich von Jones auf der Außenbahn vernaschen, dessen Flanke drückte der Ex-Fürther aus zwei Metern am langen Eck über die Linie. Richard Magyar hatte den Deutsch-Türken einen Moment aus den Augen verloren. Den Torjubel verkniff sich Dursun aus Respekt vor den alten Kollegen.

Ohne Punkte heim

Buric reagierte noch einmal, brachte David Raum und Paul Jaeckel für Wittek und Gugganig. Relativ schnell war klar, dass sich die Fürther vom zweiten Gegentreffer nicht mehr erholen würden. Darmstadt blieb bissig, die Fürther kamen beim ersten Kontakt des Gegners oft einen Schritt zu spät. Und standen am Ende zum zweiten Mal in dieser Saison mit leeren Händen da.

Hier kommt der Live-Ticker zum Nachlesen:

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