Zwei Torvorlagen gegen Altach

Club-Sturmtalent Borkowski meldet sich eindrucksvoll zurück

12.11.2021, 16:35 Uhr

In der ersten Halbzeit kaum zu stoppen war Dennis Borkowski (rechts) im Testspiel gegen den SCR Altach – der 19-Jährige leitete beide Tore zum 2:0-Sieg ein. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Dass vermeintlich profane Testspiele auch eine ziemlich unangenehme Angelegenheit sein können, das hatte Dennis Borkowski vor fünf Wochen erfahren müssen. Wobei sich vermutlich keiner der Club-Profis, die in irgendeiner Form am denkwürdigen 0:7-Debakel des 1. FC Nürnberg gegen den FC Ingolstadt beteiligt waren, gerne daran zurückerinnern dürften. Borkowski allerdings zog sich an jenem verkorksten Nachmittag auch noch eine Muskelverletzung zu, die ihn in einer eh schon persönlich unbefriedigenden Situation zusätzlich aus der Bahn warf.

Vielleicht war es ja ein gutgemeinter Wink des Schicksals, dass Borkowski nun just den nächsten Testkick nutzen konnte, um sich wieder ein bisschen in Erinnerung zu bringen. Beim ungefährdeten 2:0-Sieg gegen den österreichischen Erstligisten SCR Altach gehörte der 19-Jährige am Donnerstag nicht nur wegen seiner zwei Torvorlagen zu den auffälligsten Akteuren in einer betont jungen Nürnberger Mannschaft.

„Wichtig für den Kopf“

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„Ich hatte gehofft, dass ihm so eine Leistung gelingt. Das ist auch für den Kopf wichtig, weil er jetzt wieder weiß, dass er es kann und mit Selbstvertrauen in die Trainingswoche geht“, sagte Robert Klauß. Vor allem aber dürfte auch Klauß selbst nun wieder wissen, dass es Borkowski kann – schien der Trainer für den flinken Angreifer doch zuletzt keine rechte Verwendung mehr zu haben, obwohl die Alternativen in der Abteilung Attacke überschaubar sind.

Als gesetzt in der Doppelspitze gilt momentan einzig Nikola Dovedan (zwei Saisontore), zumindest wenn er nicht gerade gesperrt ist. An der Seite des quirligen Österreichers durften sich in den vergangenen Wochen das in seine Leistungen noch schwankende Torjägertalent Erik Shuranov (drei Tore), der in einer Formkrise steckende Torjägerroutinier Manuel Schäffler (ein Tor) oder der vom Trainer für seinen etwas unorthodoxen Spielstil geschätzte Lukas Schleimer (null Tore) ausprobieren. Von Borkowski hingegen war irgendwie keine Rede mehr.

Dabei zählte die noch bis zum Saisonende aus Leipzig geliehene Sturmhoffnung, die in der Rückrunde der vergangenen Zweitliga-Spielzeit in 13 Einsätzen immerhin dreimal getroffen hatte, zu Saisonbeginn zum Stammpersonal: In fünf der ersten sieben Partien stand Borkowski in der Startelf. Dann aber war er plötzlich raus – und schließlich verletzt. Bei den jüngsten Niederlagen gegen Darmstadt (0:2) und Bremen (1:2) saß der Junioren-Nationalspieler zwar wieder auf der Bank, eingewechselt aber wurden andere.

„Er ist erst seit zwei Wochen komplett im Training und körperlich jetzt wieder richtig dabei“, befand Klauß. Eine Einschätzung, die der athletische Sachse gegen Altach bestätigte. Hauptaufgabe aller drei Stürmer sei es gewesen, „immer wieder tiefe Laufwege zu haben und hinter die Abwehrkette zu kommen“, wie Klauß erklärte: „Das hat Dennis besonders in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht. Das ist ja auch seine Stärke, dass er ins Tempo gehen kann, trotzdem gut am Ball ist und die Zuspiele verwerten kann.“

Und auch selbst vorbereiten. Vor allem der präzise Steckpass auf Tylan Duman vor dem 2:0 begeisterte nicht nur den Torschützen: „Denno hat ein gutes Spielverständnis und weiß, wie man Fußball spielen muss“, schwärmte Duman von seinem zweifachen Zuarbeiter, mit dem er auffallend gut harmonierte. Vielleicht ja auch bald mal wieder im Liga-Alltag.


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