Der HC Erlangen gastiert bei Stuttgarts Wundertüte

20.2.2020, 10:11 Uhr

Handball statt Tatort: Rolf Brack will mit dem HCE auch in Stuttgart gewinnen. © Hans-Martin Issler/Sportfoto Zink

15 Minuten sind es für die Familie Brack zu Fuß vom Eigenheim zur Scharrena, der Sporthalle, in der der TVB Stuttgart heute Abend in der Handball-Bundesliga den HC Erlangen empfängt.

Eingewöhnung und Ideen 

Dort klingelte an einem Wintersonntag 2019 das Telefon, als das Ehepaar Brack gerade Tatort schauen wollte. Rolf Brack, so erzählte es der promovierte Sportwissenschaftler und Handballcoach später, überlegte noch, ob er überhaupt rangehen solle – dann tat er es doch und seit zwei Spieltagen ist der 66-Jährige nun Interimstrainer bis Saisonende beim HC Erlangen. Nach zwei Wochen hat er sich sichtlich eingelebt beim HCE, die Anrufe bei Kevin Schmidt, dem Sportlichen Leiter, werden dem Vernehmen nach weniger – doch noch immer hat der Handball–Fachmann Brack ständig und überall Ideen, das Spiel seiner ihm anvertrauten Mannschaft besser zu machen.

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Auch beim Pressegespräch unterbricht Brack einmal seine Ausführungen und macht sich mit dem Bleistift Notizen: "Gerade", sagt er, "ist mir noch was eingefallen fürs Training später." Vor allem am Überzahlspiel habe er mit dem Team gearbeitet nach dem befreienden Heimsieg über Aufsteiger Balingen. "Viel Zeit", sagt Brack, ist nun gar nicht zur Vorbereitung auf Stuttgart, dem nächsten Spiel gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf gegen das noch immer drohende Abrutschen in die Abstiegszone.

"Genau so, mit dieser Mannschaftsleistung, mit diesem Kampf, diesem Willen, dieser Leidenschaft", hatte schon Nikolai Link nach dem Balingen-Spiel gefordert, müsse man in der Scharrena wieder auftreten. "Wir schauen auch in Stuttgart in erster Linie auf uns", sagt Rolf Brack. Dort erwartet den HC Erlangen "eine Wundertüte", wie Kevin Schmidt, der Sportliche Leiter, sagt.

Bitter beeindruckt bei Stuttgart 

Ein Auswärtssieg in Melsungen und eine starke Leistung im Pokal gegen die derzeitige Übermannschaft aus Kiel (34:35) zeigen, was im TVB stecke – der sich, anders als Erlangen, Woche für Woche auf eine starke Torwartleistung verlassen kann: Nationalspieler Johannes Bitter hat die mit Abstand meisten Paraden der gesamten Liga gefeiert (228 vor Magdeburgs Jannick Green mit 208).