Fall Jatta: Hamburger Bezirksamt stellt Ermittlungen ein

2.9.2019, 10:39 Uhr

Entscheidung gefallen: Das Hamburger Bezirksamt hat die Ermittlungen gegen Bakery Jatta eingestellt. © Christian Charisius, dpa

Für Bakery Jatta war das Spiel am Sonntag gegen Hannover 96 ein ganz besonderes. Sein HSV gewann mit 3:0 gegen den Bundesliga-Absteiger und Jatta selbst leistete mit einem Treffer einen entscheidenden Beitrag dazu. Vielmehr dürften den Gambier aber die positiven Reaktionen der Hamburger Fans gefreut haben, die trotz der Diskussionen um seine Identität weiter zu ihm stehen und ihn mit "Jatta, Jatta"-Sprechchören feierten. Das war in den letzten Wochen nicht immer so. Beim Auswärtsspiel des HSV in Karlsruhe wurde Jatta eine Halbzeit lang von den KSC-Fans ausgepfiffen. "Baka hat nach Karlsruhe zwei richtig schwere Tage gehabt, weil er nicht verstanden hat, warum die Leute ihn ausgepfiffen haben. Das mussten wir mit ihm besprechen", sagte HSV-Trainer Dieter Hecking nach dem 3:0-Sieg am Sonntag gegenüber dem Hamburger Abendblatt. "Dass wir und das ganze Stadion ihm das alle heute gegönnt haben, ist unbestritten. So kann man ein Drehbuch schreiben."

Bezirksamt stellt Ermittlungen gegen Jatta ein

Das Stimmungshoch bei Jatta und dem HSV dürfte auch am Montagmorgen anhalten. Denn die staatlichen Behörden haben die Ermittlungen gegen den Fußballprofi eingestellt. "Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hat die bereits vorliegenden und neuen Unterlagen, die im Rahmen der Anhörung vorgelegt wurden, geprüft. Aus den dem Bezirksamt vorliegenden Unterlagen gehen keine belastbaren Anhaltspunkte hervor, die ausländerrechtliche Maßnahmen begründen würden. Die aufgekommenen Zweifel an der Richtigkeit der Angaben haben sich im Rahmen der Anhörung nicht bestätigt", teilte die Behörde am Montag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit.

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Welche Auswirkungen diese Entscheidung auf das Sportgerichtsverfahren hat, ist unklar. Am 9. September soll der Einspruch des 1. FC Nürnberg gegen die Wertung der 0:4-Niederlage verhandelt werden.

Das Bezirksamt hatte seit zweieinhalb Wochen in einem Anhörungsverfahren die Identität des Gambiers geprüft. Diese soll nach einem Bericht der Sport Bild in Zweifel stehen. Spekuliert wurde, dass Jatta einen anderen Namen haben und älter sein könnte.