Heimsieg gegen Raitersaich

Freude für die Fans, Frust für die Trainer: 4:3-Spektakel in Dittenheim

30.8.2021, 17:52 Uhr

Was für ein Offensivspektakel! Sieben Tore, rassige Strafraumszenen hüben wie drüben und am Ende ein vielumjubelter 4:3- Heimsieg für den zuletzt in Aufkirchen arg gebeutelten FV Dittenheim. Das Bezirksliga-Match gegen den SV Raitersaich geriet zu einer Achterbahnfahrt für alle Beteiligten. Ob den Trainern Martin Huber (FVD) und Rico Röder (Gäste) das packende Spiel ebenso gefallen hat, darf angezweifelt werden. Beide Abwehrreihen offenbarten große Lücken, das Ergebnis hätte auch höher ausfallen können.

Dabei erhofften sich zumindest die Platzherren wegen der Rückkehr von Innenverteidiger Johannes Meyer einen stabileren Auftritt als zuletzt beim Spitzenreiter SCA (1:5). Schnell ging es zur Sache, der Schlagabtausch auf Augenhöhe nahm Fahrt auf. So dauerte es auch nicht lange, bis die Kugel zum ersten Mal im Netz zappelte. Mit einem unwiderstehlichen Solo ließ der momentan stark aufspielende Stefan Wilhelm gleich mehrere Raitersaicher stehen, der mitgelaufene Paul Gutmann erledigte aus kurzer Distanz den Rest. 1:0 nach sechs Minuten, eine bessere Medikation für das Selbstvertrauen konnte es kaum geben. Nach knapp einer Viertelstunde hätte Gutmann fast seine zweite Bude nachgelegt, der Heber zischte diesmal jedoch über den Kasten.

Statt des möglichen zweiten Treffers für "Dittna", kam der SVR per Elfmeter überraschend zum Ausgleich. Fabian Pilney brachte im Strafraum Matthias Winterhalter zu Fall, Schiedsrichter Nico Hauser deutete sofort und völlig zu Recht auf den Punkt. Der Gefoulte selbst verwandelte sicher zum Ausgleich (25.). Einigen FV-Anhängern schwante nun Schlimmes, die Pleite vom Hesselberg war offenbar noch nicht verdaut. Doch Coach Huber hatte seine Truppe mental gut eingestellt.

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Unöder trifft und wird laut

Dittenheim schlug prompt zurück, Philipp Unöder veredelte ein Zuspiel von Gutmann mit einem platzierten Rechtsschuss in die linke untere Torecke. Mit Mut und Kreativität marschierten die Platzherren weiter. Oskar König verpasste gleich zwei Mal das mögliche 3:1. Zunächst fehlte seinem Heber die Feinjustierung (30.), fünf Minuten später sprang ein nahezu perfekt gezirkelter Eckball vom langen Pfosten ins Feld zurück. Im Gegenzug nutzte der SVR einen Stellungsfehler zum 2:2 durch den vom Landesligisten SG Quelle Fürth nach Raitersaich gewechselten Lucas Werner. Pech für die Heimelf nach 39 Minuten, als Unöders Kullerball abgefälscht am Außenpfosten landete.

Gelb-Schwarz ließ sich auch im zweiten Durchgang nicht vom Weg abbringen. Paul Gutmann, diesmal von Unöder bedient, überwand SVR-Schlussmann Nico Kießling ziemlich humorlos (53.). Trotz der erneuten Führung, brachte Dittenheim nicht die nötige Ruhe in die eigenen Aktionen. Mit viel Herz, bisweilen aber kopflos, wurde der nach wie vor gefährliche Gegner erneut an den Tisch gebeten.

Winterhalters Kopfball aus wenigen Metern nach einer Flanke von Spielertrainer Röder bedeutete das 3:3 (58.). Danach ging es hin und her, Philipp Unöder ermahnte seine Mitspieler lautstark zu einer konzentrierteren Gangart. Der Appell fruchtete, Michael Halbmeyer zeichnete für das erlösende 4:3 verantwortlich (79.). Er profitierte von Unöders Willen – seine wuchtige Abnahme konnte Kießling zuvor nur abklatschen lassen – die Partie unbedingt gewinnen zu wollen.

FV Dittenheim - SV Raitersaich 4:3 (2:2) – Dittenheim: Ballenberger, Kamm, Meyer, Remberger, Wilhelm, Pilney (63. Niederlöhner), Gutmann (74. Schweiger), König, Prosiegel (63. Schwab), Halbmeyer, Unöder / Tore: 1:0 Gutmann (6.), 1:1 Winterhalter (25., Elfmeter), 2:1 Unöder (27.), 2:2 Werner (36.), 3:2 Gutmann (53.), 3:3 Winterhalter (58.), 4:3 Halbmeyer (79.)