Fürths Jaeckel macht den nächsten Schritt

12.4.2021, 06:00 Uhr

Neue Richtung: Fürths Innenverteidiger Paul Jaeckel will sehen, wie weit er kommen kann. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Mit dem Verein Tabellendritter, den Sprung auf den Zug zur U21-Europameisterschaft nur knapp, aber nicht endgültig verpasst, dazu weiter gereift. Für Paul Jaeckel, Innenverteidiger bei der SpVgg Greuther Fürth, ist die Saison 2020/2021 trotz ihrer allgemein gültigen Widrigkeiten eine gute. Auch wenn die Pandemie dem Kleeblatt zuletzt einen Strich durch den Spielplan machte. Während die Konkurrenz in der zweiten Liga um Punkte kämpfte, mussten die Fürther zuschauen. Ihr für Freitag, 9. April, angesetztes Heimspiel gegen den SV Sandhausen war abgesagt worden. Der SVS befindet sich in Quarantäne.

U21-EM noch nicht ganz vom Tisch

"Wir sind bisher gut durchgekommen und froh, dass wir Fußball spielen dürfen", sagt Jaeckel. Er selbst war zwischenzeitlich allerdings gebremst worden. Eine Oberschenkelverletzung hielt ihn zwischen Ende Januar und Mitte März davon ab, auf dem Platz mitzumischen. Deswegen stand der 22-Jährige auch nicht ganz unerwartet nicht im Aufgebot des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für die U21-EM in Slowenien und Ungarn. Zumindest nicht in der Vorrunde, die Deutschland als Zweiter der Gruppe A hinter den Niederlanden beendete. Im Viertelfinale am 31. Mai geht es nun in Maribor gegen Dänemark - vielleicht mit Jaeckel.

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"U21-Bundestrainer Stefan Kuntz kann mich zur K.o.-Runde nominieren, wenn ich fit bin und er Bock auf mich hat", berichtet der Fürther. Es scheint also noch alles drin, für den gebürtigen Eisenhüttenstädter. "Das ist mein Ziel, dafür möchte ich gute Spiele mit dem Kleeblatt zeigen", so Jaeckel. Sein Plan aus dem Sommer 2020 ist damit bisher ganz gut aufgegangen. "Ich habe mir vor einem Jahr vorgenommen, dass ich den nächsten Schritt angehen möchte", so der Abwehrspieler.

Nur kurz abgeschaltet

Seit Sommer 2018 läuft der vom VfL Wolfsburg gekommene Verteidiger für die Fürther auf, in diesem Zeitraum hat er für die Profis 63 Einsätze absolviert und dabei auch zweimal ins Tor getroffen. Dass er mit seinen Teamkollegen kurzfristig ein Wochenende zuschauen musste, war nur kurz ein Grund für ein bisschen Enttäuschung. "Als die Nachricht am Mittwoch kam, hatte man einen kleinen Moment im Kopf abgeschaltet, weil man für das Wochenende kein richtiges Ziel hat. Aber unsere Trainer haben das gut gelöst", findet Jaeckel. Im Training wurde es intensiver, dazu gab es ein internes Duell mit Elf gegen Elf. Auch ein Mittel, um den Rhythmus nicht zu unterbrechen.

Entscheidend: U21-Bundestrainer Stefan Kuntz kann für die K.o-Runde bei der EM nachnomieren. © Arne Dedert, dpa

Ein wichtiger Aspekt, schließlich haben die Fürther ihr Zwischenziel mit 50 Punkten mittlerweile erreicht. Doch trotz der äußerst positiven Entwicklung der Mannschaft und den sportlichen Erfolgen, verabschieden sich die ersten Leistungsträger zum Saisonende aus dem Ronhof. Mittelfeldspieler Sebastian Ernst geht zu Hannover 96, Linksverteidiger David Raum zu 1899 Hoffenheim.

Union? "Sieht ganz danach aus"

Raums Traum von Fußball in der ersten Liga dürfte sich damit vermutlich erfüllen. Auch Jaeckels Kontrakt endet, auch er geht in die erste Liga, macht also den geplanten nächsten Schritt. "Der Wechsel war keine leichte Entscheidung. Es ist auf der einen Seite schade, auf der anderen Seite habe ich sehr viel Lust zu schauen, wie weit ich kommen kann", begründet er den Entschluss. Herausfinden wie weit er kommen kann, will er künftig bei Union Berlin, näher an seiner Heimatstadt, die nur gut 120 Kilometer entfernt liegt. Oder? "Sieht ganz danach aus", sagt der Spieler. Mehr darf er wahrscheinlich nicht. Union hat den Transfer nämlich noch nicht offiziell gemacht.