Halbfinal-Aus: Höchstadt liefert Regensburg letzten großen Fight

7.4.2021, 22:12 Uhr

Rund um das Tor von HEC-Goalie Benjamin Dirksen herrschte auch im dritten Playoff-Spiel zwischen Regensburg und Höchstadt (in grün) Hochbetrieb. © (c) Andreas Klupp, NN

Auch die schönste Saison geht irgendwann einmal zu Ende. Die Höchstadt Alligators mussten am Mittwochabend noch einmal über sich hinauswachsen, sollte diese historische Spielzeit gegen die Eisbären Regensburg nicht nach drei Halbfinal-Partien vorbei sein.

Die Personalsorgen von Trainer Mikhail Nemirovsky hatten sich dabei nur minimal entspannt. Artjom Alexandrov konnte wieder mitwirken, Jari Neugebauer, Vitalij Aab, Maxim Kryvorutskyy und Markus Babinsky fallen aber nach wie vor aus. Nemirovsky stellte noch einmal etwas um, beorderte den am Montag überzeugenden Jiri Mikesz in die erste Reihe.

Regensburg führt nach zwei Minuten

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Erste Strafzeit für den HEC nach zwei Minuten, erstes Tor für Regensburg nur 20 Sekunden später: Thilo Grau hatte wegen Behinderung auf der Strafbank Platz nehmen müssen, Regensburgs Petr Heider zog von der Blauen Linien ab und traf (2:19) zum frühen 1:0, Peter Flache fälschte den Puck wohl noch ab, das Tor wurde aber zunächst Heider zugeschrieben.



Der HEC kam in der Folge zu Gelegenheiten, scheiterte aber immer wie zwei Tage zuvor immer wieder an Eisbären-Goalie Peter Holmgren. Regensburg war zielstrebiger: Die beiden Kontingentspieler Nikola Gajovsky (500. Scorerpunkt) und Richard Divis konterten die Alligators aus - 2:0 (7:18).

Der HEC offensiv brandgefährlich

Doch während sie sich in der Defensive einige Nachlässigkeiten erlaubten, blieben die Alligators offensiv brandgefährlich. Milan Kostourek zog ab, der Puck prallte vom Schlittschuh Jiri Mikesz' ins Tor, der Anschlusstreffer war (regulär) geglückt (10:54).



Höchstadt machte weiter Druck, konnte ein Powerplay nicht nutzen und kam dennoch zum Ausgleich: Kostourek spielte Dimitri Litesov frei, der schoss die Scheibe an den Pfosten, den Abpraller verwandelte Kostourek mit seinem achten Playoff-Tor selbst (16:11). Doch das Unentschieden hielt nur eine Minute: Mit einem präzisen, schnellen Spielzug nutzten die Eisbären, den Platz, der sich ihnen bot - und Divis traf zum 3:2 (17:15).

Regensburg kontert Seewalds Tor postwendend

Auch im zweiten Drittel blieb es eine enge Partie, in der sich beide Teams mit guten Gelegenheiten abwechselten. Und tatsächlich: Während Regensburg Druck machte, konterte Höchstadts zweite Reihe: Guft-Sokolovs Schuss konnte Holmgren noch parieren, den Nachsetzer von Anton Seewald aber nicht mehr (28:12).

Das 4:3 für Regensburg fiel postwendend, doch es war ein umstrittener Treffer: Nach dem Schuss eines Regensburgers trudelte der Puck über Dirksen, der im Torraum von Lukas Heger behindert wurde. Dennoch entschieden die Schiedsrichter nicht auf Torraum-Abseits, sondern gaben den Treffer gegen die Proteste des Alligators-Goalie (29:24).

Die Comeback-Könige haben noch Körner

Doch die Höchstadter Comeback-Könige hatten noch Körner: Fünf MInuten vor Ende des zweiten Drittels traf Guft-Sokolov zum 4:4 (35:27). Das letzte Tor dieses Durchgangs? Von wegen. Weber passte Flache an, der überwand Dirksen und traf in den Winkel zum 5:4 (38:09). Zum Ende des Durchgangs gab es noch Kabbeleien, weil Regensburgs Erik Keresztury permanent Dirksen behinderte.

Mit dem Regensburger 6:4 nach 44 Minuten schwanden die Chancen der Alligators, denen die fehlende Kraft nun anzumerken war. Schütz spielte den frei stehenden Geigenmüller an, der traf. Weber legte keine zwei Minuten später mit einem abgefälschten Schuss das 7:4 nach (46:10). Achteinhalb Minuten vor dem Ende nahm Nemirovsky noch einmal eine Auszeit.

Dirksen geht vom Eis

Goalie Dirksen ließ er vorerst im Spiel - und tatsächlich brachte Kostourek mit seinem dritten Treffer des Abends die Alligators noch einmal ran (56:03). Nun ging Dirksen für einen sechsten Feldspieler vom Eis, was Gajovsky schließlich zum 8:5 und einem Empty-Net-Goal nutzen konnte. Die Eisbären gewannen ein faires, packendes letztes Spiel (nur zwei Strafzeiten) und damit auch die Serie. Die Höchstadt Alligators können als Überraschungsteam der Oberliga mit hoch erhobenem Kopf in den Sommer gehen. Die beste Saison der Vereinsgeschichte kann ihnen niemand mehr nehmen.

Eisbären Regensburg - Höchstadter EC 8:5 (3:2, 2:2, 3:1)

HEC: Tor: Dirksen (Rieger). Verteidigung: Vojcak/Kokes, Ribarik/Fardoe, Cejka/Dolezal, Diel. Angriff: Jentsch/Mikesz/Kostourek, Litesov/Guft-Sokolov/Seewald, Alexandrov/Grau/Zbaranski.

Tore: 1:0 Tor Heider/Vorlage Divis (2:19), 2:0 Divis/Gajovsky (7:18), 2:1 Kostourek (10:54), 2:2 Kostourek/Litesov (16:11), 3:2 Divis/Weber/Gajovsky (17:15), 3:3 Seewald/Guft-Sokolov/Litesov (28:12), 4:3 Heger (29:24), 4:4 Guft-Sokolov/Seewald (35:27), 5:4 Flache/Weber/Ontl (38:09), 6:4 Geigenmüller/Schütz/Vogel (44:44), 7:4 Weber/Ontl (46:10), 7:5 Kostourek/Fardoe/Litesov (56:03), 8:5 Gajovsky (57:56).